DEGAM stellt Leitlinien zur EHEC-Diagnostik vor

Veröffentlicht:

Hat mein Patient mit Durchfall eine EHEC-Infektion, muss er in die Klinik? Ein simpler Algorithmus der DEGAM gibt jetzt Klarheit. Er kann im Web heruntergeladen werden.

FRANKFURT AM MAIN (hub). Patienten mit einem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) müssen umgehend in die Klinik.

Ausschließlich für die Anwendung für den ambulanten, hausärztlichen Versorgungsbereich hat jetzt die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) einen Algorithmus ins Web gestellt.

Die Frage, ob ein HUS vorliegt, stellt sich bei Patienten, die wegen Durchfalls in die Praxis kommen, also drei oder mehr ungeformte Stühle innerhalb der vergangenen 24 Stunden hatten.

Nach dem DEGAM-Algorithmus besteht ein HUS-Verdacht, wenn sichtbares Blut im Stuhl vorhanden ist und zusätzlich zwei der folgenden drei Kriterien erfüllt sind:

  • Die Nierenfunktion ist gestört (Definition im Algorithmus).
  • Es besteht hämolytische Anämie.
  • Der Patient hat eine Thrombopenie, die Thrombozytenzahl liegt also unter 150.000 pro µl.

Eine Laboruntersuchung komme nur infrage, wenn die Klinik nicht eindeutig ist, heißt es. Entzündungsmarker wie CRP und ähnliches seien nicht aussagefähig. Erfüllen die Patienten die genannten Kriterien, müsse eine sofortige stationäre Einweisung erfolgen.

Dabei sei eine Klinik auszuwählen, bei der eine Option zur Plasmapherese und Dialyse bestehe. Die DEGAM rät zur telefonischen Anmeldung der Patienten.

Bei Patienten mit Diarrhoen ohne Blut im Stuhl sollen die übliche symptomorientierte Diagnostik und Therapie erfolgen. Zu einer intensivierten ambulanten Beobachtung wird geraten.

www.degam.de (Leitlinien)

Mehr zum Thema

Schwere Herzinsuffizienz

Herzpflaster baut Herzmuskulatur auf

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Der papierene Organspendeausweis soll bald der Vergangenheit angehören. Denn noch im März geht das Online-Organspende-Register an den Start.

© Alexander Raths / Stock.adobe.com

Online-Organspende-Register startet

Wie Kollegen die Organspende-Beratung in den Praxisalltag integrieren