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Lexikon der Naturwissenschaftler zum Schmökern und Studieren

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Jetzt ist es endlich komplett, das "Lexikon der bedeutenden Naturwissenschaftler" vom Spektrum Akademischer Verlag. Es ist ein beeindruckendes Werk: Wer erstmal angefangen hat, darin zu schmökern, kommt nicht so schnell wieder davon los - nicht nur an diesen trüben Tagen der Vorweihnachtszeit.

Auf fast 1500 Seiten werden das Leben und die Leistungen von mehr als 1500 Naturwissenschaftlern, Mathematikern und Technikern vor dem Leser ausgebreitet. Jeder Biographie wird ein knapper Steckbrief vorangestellt - manche fallen allerdings äußerst knapp aus. Beispiel bei Antoine Henri Becquerel: "Becquerel entdeckte die Radioaktivität."

Wenn ein Forscher herausragend war, haben sich die drei Herausgeber dafür entschieden, dies mit einem umfangreichen Essay zu würdigen. Davon gibt es 44, etwa zu Robert Boyle, Vorreiter der wissenschaftlichen Chemie, und natürlich zu Darwin, Ehrlich, Goethe, Alexander von Humboldt, Leonardo da Vinci sowie Newton, Pasteur und Konrad Zuse, der Grundgedanken für die Informatik entwickelte und den ersten elektronischen Computer baute.

Vieles im Lexikon kommt manchen Lesern bekannt vor, etwa Beschreibungen zu Darwin, Robert Koch, Ehrlich oder Behring und Pasteur. Doch das meiste gilt es, neu zu entdecken. Zum Beispiel, daß der arabische Arzt Hunayn (808 - 873 oder 877) aus dem Süden des Iraks klassische griechische Werke ins Syrische und Arabische übersetzte, unter anderen auch Galenus von Pergamons "De sectis ad eos qui introducuntur".

Das Lexikon enthält Biographien von Forschern, die zum Zeitpunkt der Herausgabe nicht mehr lebten. So ist es zu erklären, daß Sir Francis Crick und James Watson, die Entdecker der DNA-Struktur, noch nicht aufgenommen wurden. Denn Watson lebt noch, und Crick ist erst vor kurzem gestorben, als der erste Band bereits erschienen war. Vielleicht entschließt sich der Verlag, regelmäßig Ergänzungsbände herauszugeben, denn auch heute gibt es herausragende Forscher, wie Watson und der nun 100jährige, in Kempten geborene Evolutionsbiologe Ernst Mayr, der Darwin unserer Zeit.

Mancher Leser mag die Biographie des einen oder anderen Forschers im Lexikon vermissen. Vielleicht findet er ihn aber doch noch im Personenregister, in dem auch jene Wissenschaflter aufgeführt sind, zu denen es zwar keine eigenen Biographien gibt, die aber in Biographien anderer Forscher genannt werden.

Mit der CD-ROM lassen sich die gesuchten Forscher sehr leicht auffinden. Das Lexikon wendet sich an einen breiten Leserkreis. Wer sich für Naturwissenschaften und Wissenschaftsgeschichte interessiert, kommt an diesem umfangreichen Lexikon ganz sicher nicht vorbei. (ple)

Dieter Hoffmann, Hubert Laitko und Staffan Müller-Wille (Hrsg.): Lexikon der bedeutenden Naturwissenschaftler, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2004, 1634 Seiten, 1200 s/w-Abbildungen, ISBN 3-8274-0400-2, Subskriptionspreis bis 31. 12. 2004: 297 EUR, Bücher plus CD-ROM: 445,50 EUR, ISBN: 3-8274-0403-7

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