Ärzte als Helfer in Krisengebieten dringend gesucht

BERLIN (ami). Die medizinische Nothilfeorganisation Ärzte ohne Grenzen sucht dringend Ärzte zur Unterstützung ihrer Arbeit in den krisengeschüttelten Ländern der Welt. Das haben Vertreter der Organisation bei der Vorstellung der Jahresberichts in Berlin gesagt.

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"Um weiterhin schnell helfen zu können, ist es dringend nötig, daß mehr Helfer aus Deutschland mitwirken", sagte der Vorsitzende der deutschen Sektion von Ärzte ohne Grenzen, Dr. Stefan Krieger, in Berlin. Er appellierte an Kollegen, sich an Kriseneinsätzen zu beteiligen.

Von Chefärzten und Klinikleitern forderte Krieger, ihre Kollegen für humanitäre Einsätze freizustellen, ohne daß diese den Verlust ihres Arbeitsplatzes riskierten. Auch sollten die Chefs diese Art der medizinischen Arbeit mehr anerkennen als bislang.

194 Ärzte aus Deutschland waren im vergangenen Jahr in 35 Ländern im Einsatz. Bis zum Jahr 2010 sollen 400 Mitarbeiter aus Deutschland mitwirken. Als Grund für den zusätzlichen Bedarf gab Krieger an, daß viele Projekte langfristig Personal binden. Er verwies unter anderem auf die Einsätze im Sudan und in der Demokratischen Republik Kongo.

Zugleich forderte Ärzte ohne Grenzen, die Versorgung von Kindern mit HIV/Aids in ärmeren Ländern zu verbessern. Es fehle an handhabbarer Diagnostik für die Allerkleinsten und an dosierbaren, erschwinglichen Medikamenten, so der Arzt Tido von Schön-Angerer. Auch die Bundesregierung müsse ihr Engagement verstärken, zum Beispiel mit Forschungsförderungen für die Entwicklung vereinfachter Tests.

Sehr zufrieden zeigte sich die Organisation mit dem Spendenaufkommen. Mit 33,3 Millionen Euro sei 2004 eine "Rekordhöhe" erzielt worden, so Krieger. Für die Hilfe in der südasiatischen Tsunami-Region seien sogar mehr Spenden eingegangen, als benötigt wurden. Die Mittel werden in Absprache mit den Spendern für andere Projekte eingesetzt.

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