Für die Waisenkinder in der Medizin

"Gemeinsam für die Seltenen" - Achse und die private Krankenversicherung Central haben einen Preis an Menschen verliehen, die sich für die Versorgung von Patienten mit chronisch seltenen Erkrankungen einsetzen.

Von Sunna Gieseke Veröffentlicht:
Einsatz für die Waisenkinder in der Medizin: ACHSE-Lotsin Christine Mundlos, Moderatorin Vera Cordes, Preisträgerin Nicole Schwarzer, Soma-Mitarbeiterin Simone Detering, Laudatorin Maria von Welser (v.l.).

Einsatz für die Waisenkinder in der Medizin: ACHSE-Lotsin Christine Mundlos, Moderatorin Vera Cordes, Preisträgerin Nicole Schwarzer, Soma-Mitarbeiterin Simone Detering, Laudatorin Maria von Welser (v.l.).

© Bauchspiess (2)

BERLIN. Seltene Erkrankungen sind nicht selten: Allein in Deutschland sind mehr als vier Millionen Menschen betroffen. Die Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen (ACHSE) und die private Krankenversicherung Central haben sich daher zum Ziel gesetzt, die Versorgungssituation von Menschen mit chronischen seltenen Erkrankungen zu verbessern.

"Gemeinsam für die Seltenen" war das Motto des Versorgungspreises von Achse und Central, der vergangene Woche in Berlin verliehen wurde. Mit dieser Auszeichnung sollen innovative Projekte gefördert werden.

Denn noch gebe es in der Versorgung der Betroffenen Defizite, betonte der Schirmherr des Preises, der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Wolfgang Zöller (CSU). Das Gesundheitssystem sei "stark sektorisiert", aber Menschen mit seltenen Erkrankungen müssten über Sektoren hinweg behandelt werden. "Die Betroffenen brauchen keine andere, aber eine auf sie angepasste medizinische Versorgung", so Zöller.

Kommunikation ist das zentrale Elemente der Projekte

Gleich 30 Bewerber reichten bis Ende des vergangenen Jahres ihre Konzepte ein - aus Sicht von Achse und Central ein Beweis für die Relevanz des Themas. Eine Fachjury aus renommierten Vertretern aus der Versorgungsforschung, Allgemeinmedizin und Wissenschaftsjournalismus hat sich für zwei Preisträger des mit je 5000 Euro dotierten Preises entschieden.

Dabei stehe bei den Konzepten die Kommunikation im Vordergrund, so ACHSE. Denn noch immer sei es für viele Betroffene schwierig, Informationen über ihre Erkrankung zu erhalten oder sich mit Betroffenen auszutauschen.

Das Klinikum der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität setzt sich in seinem Projekt für Menschen mit Cystischer Fibrose ein. Häufig sei es für die Betroffenen schwierig, Informationen über ihre Erkrankung zu erhalten. Das soll ein Online-Expertenrat jetzt ändern.

Den zweiten ersten Preis erhielt das Projekt "Mein Befundordner". Ein Seminar für 14 bis 21-Jährige mit anorektalen Fehlbildungen. Eingereicht wurde das Konzept von der Münchner Selbsthilfeorganisation "Soma" für Menschen mit Anorektalfehlbildungen. Die Jugendlichen können in dem Seminar ihre Krankheitsgeschichte aufarbeiten.

Eine Belobigung erhielt das Behandlungskonzept "Therapeutisches Gästehaus" vom Hamburger Bundesverband Neurofibromatose. Für Menschen mit Neurofibromatose kann die Erkrankung Isolation bedeuten. Das Gästehaus will dem entgegen wirken.

Benefizkonzert für Achse: "Echte Ärzte" am 27. Mai 2011, 20:30 Uhr im Columbia Club Berlin

Mehr zum Thema

Wahl am 13. Mai

Streit wird in der Ärztekammer Saarland selten honoriert

Blick in die Geschichte

Johann XXI.: Der einzige Arzt im Papstamt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Nierenkomplikationen

DOAK von Vorteil bei Vorhofflimmern und Niereninsuffizienz

Lesetipps
Das Maximum in Europa für die Facharztweiterbildung seien fünf Jahre, das Minimum drei Jahre. „Nur so als Überlegung, ob und wo man reduzieren könnte“, sagte Prof. Henrik Herrmann (links), der zusammen mit Dr. Johannes Albert Gehle (rechts) den Vorsitz der Ständigen Konferenz „Ärztliche Weiterbildung“ der Bundesärztekammer innehat.

Beschluss des 128. Ärztetags

Die ärztliche Weiterbildung soll schlanker werden