Helfer schlagen Alarm

400.000 Kinder im Kongo vom Hungertod bedroht

Die Vereinten Nationen warnen vor einer Hungerkrise von drastischem Ausmaß in der kongolesischen Krisenregion Kasai.

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KINSHASA. Mindestens 400.000 Kleinkinder leiden in der Krisenregion Kasai an akuter Mangelernährung, wie der amtierende Landesdirektor des UN-Kinderhilfswerks Unicef, Tajudeen Oyewale, am Mittwoch erklärte. "Sie werden vermutlich sterben", warnte er, es sei denn sie bekämen rasch Nahrungsmittelhilfen und gesundheitliche Unterstützung.

"Die Zeit, im Kongo noch Hunderttausende Menschenleben zu retten, läuft ab", warnten Unicef, das Welternährungsprogramm (WFP) und die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) in einem gemeinsamen Appell. In Folge des 2016 ausgebrochenen Konflikts in der zentralen Region sei die Landwirtschaft zusammengebrochen. Nun bräuchten rund 3,2 Millionen Menschen Nahrungsmittelhilfe, derzeit könne aber wegen fehlender Finanzmittel nur 400.000 davon geholfen werden, erklärten die UN-Organisation. Mehr als 750.000 Menschen seien in Folge des Konflikts nach wie vor Binnenflüchtlinge.

Die kongolesische Regierung und die internationale Gemeinschaft müssten rasch mehr Unterstützung mobilisieren, um "eine große Hungersnot" zu vermeiden, erklärte WFP-Landeschef Claude Jibidar. "Wenn das nicht gelingt, sofort und mit vereinten Kräften, heißt das, dass viele Menschen sterben werden."

Die UN hatten sich bereits im Dezember mit einer drastischen Warnung an die Öffentlichkeit gewandt. Angesichts vieler Krisen weltweit ließ sich jedoch für jene in Kasai offenbar kaum Unterstützung gewinnen. Der Situation im Kongo gilt bei den UN inzwischen mit Syrien, dem Irak und dem Jemen als eine der schlimmsten humanitären Krisen. (dpa)

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