Kommentar

Stick(oxid)ige Luft

Von Wolfgang  van den Bergh Veröffentlicht:

Der Druck auf die Automobilindustrie wird wachsen. Millionen kranke Menschen und Tausende, die vorzeitig sterben, sind in Deutschland mit Stickstoffdioxid (NO2) assoziiert. Das zeigen aktuelle Zahlen, die das Umweltbundesamt (UBA) vorgelegt hat.

Das UBA hat 6000 vorzeitige Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Kontext mit einer Langzeitbelastung berechnet. Ebenfalls sind knapp 440 000 Diabetes-Fälle und etwa die gleiche Zahl an Asthma-Erkrankungen mit dem Gas assoziiert. Ermittelt hat das Bundesamt die Todesfälle und zudem die verlorenen Lebensjahre.

Wissenschaftler kritisieren hier zu Recht, dass weitere mögliche Ursachen für die Todesfälle nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen mitverantwortlich sein können. Und das gilt sicherlich nicht nur fürs Rauchen. Welche Rolle spielen Ruß und Feinstäube, die durchaus mit Stickstoffdioxid korrelieren? Hier sind Antworten dringend nötig.

Fakt ist, auch wenn die Zahlen in der Langzeitbetrachtung zurückgehen, dass die Diskussion um Fahrverbote weiter befeuert und die Politik zum Handeln gezwungen wird.

Dass nach mehreren Regenschauern in den vergangenen Tagen die Feinstaubbelastung in Stuttgart gesunken ist, verschafft den Talkesselbewohnern eine kurze Atempause.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Umweltbundesamt: Tausende Tote, eine Million Kranke durch Stickoxide

Lesen Sie dazu auch: Diesel-Debatte: Pneumologen lehnen Grenzwertdebatten über Luftschadstoffe ab

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