Neurotiker im Film wie im Leben

NEW YORK (dpa). Seit seiner Kindheit schneidet Woody Allen die Banane für sein Frühstücksmüsli in sieben Stücke. "Wenn ich es anders machen würde, hätte ich Angst, daß ich das Universum aus dem Gleichgewicht bringen würde", gesteht der "Stadtneurotiker". Er spielt eben nicht nur die Typen aus seinen Filmen, er lebt sie. Heute wird der Regisseur 70 Jahre alt.

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Am liebsten hätte er den Geburtstag ausfallen lassen, sagte er kürzlich der "Zeit". Von der Idee, durch seine Werke unsterblich zu werden, hält er erst recht nichts: "Neulich sagte jemand zu mir, daß ich in den Herzen meiner Landsleute weiterleben werde. Ich will aber in meinem Appartement weiterleben!"

Von Altersweisheit auch keine Spur: "Ich würde alle meine Fehler noch einmal machen." Was andere für den größten Fehler seines Lebens halten, ist für ihn selbst allerdings "mit das Beste, was mir je widerfahren ist": die Ehe mit der ehemaligen Adoptivtochter Soon-Yi. Das Bekanntwerden des Liebesverhältnisses mit der 35 Jahre jüngeren Koreanerin hatte 1992 seine langjährige Beziehung mit der Schauspielerin Mia Farrow zerstört und seinem Ruf schwer geschadet.

Doch alle, die ihn näher kennen, bestätigen, was er selbst von sich behauptet: "Es hat mich nie im Geringsten interessiert, was die anderen sagen." Er tut die Dinge, die er für richtig hält.

Im Beruf genießt er dabei Vorrechte, die in der von Zwängen geprägten US-Filmbranche beispiellos sind: Niemand redet ihm in seine Filme hinein, er bestimmt alles - vom Drehbuch bis zur Regie. "In seinem eigenen Kosmos ist er praktisch allmächtig", sagt Barbara Kopple, die eine Filmdokumentation über ihn gemacht hat.

Allan Stewart Konigsberg, so sein richtiger Name, hat immer schon gewußt, was er wollte. Bereits als 16jähriger Schüler lieferte er jeden Nachmittag 50 bis 60 Witze an Klatschkolumnisten. Mit 29 Jahren verdiente er 10 000 Dollar pro Auftritt und war der bekannteste Komiker Amerikas. Seine bekanntesten Filme sind "Was Sie schon immer über Sex wissen wollten" (1972), "Der Stadtneurotiker" (1976) und "Manhattan" (1979).

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