Absatzanalyse

Klassische Raucher auf dem Rückzug

Der Absatz an Tabakzigaretten sinkt, Tabak und Rauchalternativen wachsen dagegen, so eine Studie. Die Trendumkehr verläuft allerdings langsam.

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DÜSSELDORF. Die Verbraucher in Deutschland haben 2018 deutlich weniger Zigaretten gekauft als noch 2017. Stattdessen griffen sie häufiger zu losem Tabak oder zu alternativen Produkten wie E-Zigaretten sowie Tabakerhitzern. Das geht aus einer aktuellen Studie des Marktforschungsunternehmens Nielsen hervor.

Insgesamt kauften die Bundesbürger 2018 im Lebensmittelhandel, in Drogeriemärkten, an Tankstellen, in Tabakfachgeschäften, an Kiosken und Automaten nach Angaben der Marktforscher rund 67 Milliarden Zigaretten. Das waren rund zwei Milliarden Stück oder 2,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Trotz des sinkenden Konsums wuchsen die Ausgaben für Zigaretten Nielsen zufolge aber um gut 100 Millionen Euro auf rund 19,4 Milliarden Euro.

„Dass der Zigarettenmarkt trotz geringerer Verkaufszahlen eine Umsatzsteigerung vermelden konnte, liegt wie schon in den vergangenen Jahren an den Preissteigerungen“, betonte Nielsen-Expertin Birgit Walker.

Tabak in großen Dosen beliebt

Während die Zahl der fertig gekauften Zigaretten sank, stieg die Nachfrage nach losem Tabak für Selbstgedrehte. Fast 23 Millionen Kilogramm davon gingen 2018 über die Ladentheken – ein Plus von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Dafür gaben die Verbraucher knapp 3,3 Milliarden Euro aus, rund 1,4 Prozent mehr als 2017. Beliebt sei vor allem Tabak in großen Dosen. Hier spiele das Preis-Leistungs-Verhältnis eine wichtige Rolle, betonte Walker.

Außerdem griffen die Bundesbürger häufiger zu Tabak- und Rauchalternativen wie E-Zigaretten und Tabakerhitzern. Der Umsatz damit hat sich Nielsen zufolge 2018 mit rund 140 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr mehr als verdreifacht, ist im Vergleich zu klassischen Tabakprodukten aber nach wie vor gering.

Philip Morris verzeichnete Ende 2018 für sein im Mai 2017 eingeführtes Tabakerhitzersystem IQOS, das bisher einzige im deutschen Markt, nach eigenen Angaben 100.000 Nutzer – monatlich würden 30 Millionen Tabaksticks verkauft, hieß es.

Der steigende Trend signalisiere ein Interesse der Verbraucher an Alternativen zur konventionellen Verbrennungszigarette. Dabei spielten Gesundheitsfragen (Schadensminimierung), Lifestyle- und Umweltaspekte eine Rolle. (dpa/maw)

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