Industrie fordert Aufpasser für Schmidt

BERLIN (ble). Die Unternehmen der Medizintechnikbranche blicken wieder optimistischer in die Zukunft. Um die Geschäfte weiter anzukurbeln, fordert die Industrie allerdings einen Regierungskoordinator für die Gesundheitswirtschaft.

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"Ein koordiniertes Vorgehen bietet die Chance, das Gesundheitsministerium von der einseitigen Ausrichtung als Kostenstelle der GKV abzubringen", erneuerte Dr. Meinrad Lugan, Vorsitzender des Bundesverbands Medizintechnologie (BVMed), seine Forderung nach einem Koordinator. Neben der Beteiligung des Wirtschafts- und Forschungsministeriums hoffe er auch auf eine Beteiligung des Bundeskanzleramtes in dieser Frage, sagte er bei der Vorstellung der aktuellen Herbstumfrage seines Verbands.

Jedes zweite Unternehmen hat Personal eingestellt.

Nach der Umfrage rechnen 50 Prozent der Unternehmen mit einer besseren Gewinnlage in diesem Jahr (Vorjahr: 35 Prozent). Die Stimmung habe sich verbessert, sagte BVMed-Vorstandsmitglied Joachim Schmitt. Mehr als jedes zweite Unternehmen gab an, Personal eingestellt zu haben. Insgesamt beschäftigt die Branche etwa 165 000 Menschen. Als größten Standortvorteil gaben 55 Prozent der Firmen die hohe Zahl gut ausgebildeter Ärzte an. Zehn Prozent planen, 2008 neue Produkte für den ambulanten Bereich anzubieten.

Nach Angaben von BVMed exportierten deutsche Unternehmen im vergangenen Jahr Produkte im Wert von zehn Milliarden Euro ins Ausland. In Deutschland verkauften sie Produkte im Wert von sechs Milliarden Euro. Lugan begründete die Nachfrageschwäche im Inland mit der restriktiven Haltung des Gesundheitsministeriums und der Kassen bei der Einführung neuer Techniken und Verfahren. Dort werde "ständig an neuen Hürden und Hindernissen gearbeitet." Notwendig sei vielmehr, gemeinsam mit Kassen und Anwendern Instrumente zu entwickeln, die die Nutzen- und Kosteneffekte über den Gesamtverlauf einer Behandlung oder Krankheit ermitteln, so Lugan.

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