Pädiater fordern schnelleren Ausbau von Krippen

KÖLN (ras). Trotz Rechtsanspruchs müssen viele Kinder unter drei Jahren auch in Zukunft auf professionelle Betreuung und Förderung in einer Kinderkrippe verzichten.

Veröffentlicht:

Auf diesen Umstand hat der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hingewiesen und bezieht sich dabei auf die neu veröffentlichten Zahlen der statistischen Landesämter.

Dies wird nach Ansicht des Verbands vor allem sozial benachteiligte Kinder besonders treffen, da die in Aussicht gestellte Betreuungsquote von 35 Prozent bis zum Jahr 2013 kaum erreicht werden wird, fürchtet BVKJ-Präsident Dr. Wolfram Hartmann.

Hartmann weiter: "Wir nehmen es hin, dass Zehntausende von Kindern aus bildungsfernen und anregungsarmen, oft durch Migration geprägten Elternhäusern aufgrund mangelnder frühkindlicher Förderung Verhaltensauffälligkeiten, Lernstörungen oder Teilleistungsschwächen entwickeln. Diese Defizite lassen sich oft nie mehr im Leben aufholen."

Der Krippen-Ausbau dürfe daher nicht scheitern, Bund und Länder sollten aufhören, sich gegenseitig den Schwarzen Peter an diesem Scheitern zuzuschieben.

Stattdessen müsse alles getan werden, um so schnell wie möglich die Betreuungsangebote für Kinder unter drei Jahren bis 2013 flächendeckend auszubauen und dafür auch qualitativ gutes Personal bereitzustellen.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Haushaltsplan der BÄK

Landesärztekammern müssen höhere Umlage an BÄK zahlen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sponsoring auf dem Prüfstand

Ärztliche Fortbildung soll unabhängiger werden

Lesetipps
Das Maximum in Europa für die Facharztweiterbildung seien fünf Jahre, das Minimum drei Jahre. „Nur so als Überlegung, ob und wo man reduzieren könnte“, sagte Prof. Henrik Herrmann (links), der zusammen mit Dr. Johannes Albert Gehle (rechts) den Vorsitz der Ständigen Konferenz „Ärztliche Weiterbildung“ der Bundesärztekammer innehat.

Beschluss des 128. Deutschen Ärztetags

Die ärztliche Weiterbildung soll schlanker werden

Dr. Franz Bernhard Ensink, der Vorsitzende der Finanzkommission der Bundesärztekammer, verteidigte den Haushaltsvoranschlag für das kommende Geschäftsjahr gegen die Kritik sächsischer Delegierter.

© Rolf Schulten

Haushaltsplan der BÄK

Landesärztekammern müssen höhere Umlage an BÄK zahlen