Quelle: impf-report Newsletter Nr. 21/2006
In Nordrhein-Westfalen geht derzeit (Stand 27. Mai 2006) eine der alle paar Jahre wiederkehrenden Masernwellen um und sorgt vor allem in der Presse für große Aufregung. Eine einflussreiche Lobby versucht wieder einmal, durch das Hochspielen eines jeden einzelnen schweren Komplikations falles die Zwangsimpfung von Kindern zum Thema zu machen.
93,3 % der Kinder können bei der Schuleingangsuntersuchung die ers te Impfung nachweisen,(1) wodurch angeblich bei mindestens 90 % der Geimpften eine dauerhafte Immunität erzeugt wird.(2) Wie es in ei ner derart durchgeimpften Bevölkerung (WHO-Ziel ist eine Durchimp fungsrate von 95 %) zu solchen Wellen kommen kann, ist rätselhaft.
Es wird auch nicht erforscht, wie es sein kann, dass bei einer in der Regel harmlos verlaufenden Kinderkrankheit ganze 16 % der er fassten Erkrankten Komplikationen aufweisen, die eine Behandlung in einer Klinik notwendig machen.(3) Kann es wirklich am Impfstatus liegen? Beobachtungen in den armen Ländern der sog. Dritten Welt zeigen, dass vor allem der - durch die hygienischen Bedingungen und die Ernährungssituation beeinflusste - Allgemeinzustand das Ausmaß möglicher Komplikationen bestimmt.
Ältere Generationen berichten, dass nahezu alle Kinder bis zum Ein tritt in die Schule die Masern durchlebt hatten. Erkrankungen bei Jugendlichen oder gar Erwachsenen waren so gut wie unbekannt.(4)
Von der gegenwärtigen Epidemie aber heißt es, dass 60 % der Er krankten älter als 9 Jahre sind, 36 % älter als 14 Jahre und 17 %älter als 19 Jahre. Bei den stationär behandelten Fällen ist es noch extremer: 63 % sind älter als 9 Jahre, 52 % älter als 14 Jahre und 31 %, also fast noch ein Drittel, älter als 19 Jahre.(3)
Wir haben es also mit einer enormen Verschiebung der Erkrankung ins Erwachsenenalter zu tun. Der Preis dieser Entwicklung sind häufige re und schwerere Komplikationen, was von unseren Behörden und den Impfexperten jedoch nicht thematisiert wird, vermutlich, weil es dem "Impfgedanken" schaden könnte.
Gleichzeitig gibt es auch eine Verschiebung der Krankheit und der Komplikationen ins Säuglingsalter. Als die Mütter noch ungeimpft waren, gaben sie ihren Säuglingen den sog. "Nestschutz" mit, so dass sie mindestens mehrere Monate bis zu einem Jahr vor einer Masernerkrankung geschützt waren. Bei Säuglingen kamen Masern deshalb so gut wie nicht vor. In NRW sind jedoch 6 % der Patienten unter einem Jahr alt,(8) ihr Anteil bei den hospitalisierten Fällen liegt sogar bei 14 %!(3)
Laut den offiziellen Zahlen weiß man von etwa 10 % der Erkrankten, dass sie geimpft und von 79 %, dass sie ungeimpft waren.(8) Es ist jedoch völlig unsicher, ob dieses Verhältnis zwischen Geimpften und Ungeimpften stimmt, denn die meisten Ärzte scheuen sich davor, bei geimpften Kindern Masern zu diagnostizieren oder durch einen Labor test überprüfen zu lassen. Bei Ungeimpften hingegen ist man weniger zimperlich: Nur bei weniger als einem Drittel aller Fälle liegt ei ne Laborbestätigung der Diagnose vor. Andererseits wissen wir natürlich auch nicht, wie viele völlig komplikationslos verlaufende Fälle, ob geimpft oder ungeimpft, gar nicht erst zur Meldung kamen, weil die Eltern bzw. Betroffenen nicht zum Arzt gingen.
Wie dem auch sei: Wenn die Behörden eine Meldedunkelziffer ansprechen, dann ausschließlich die der ungeimpften Erkrankten. Wer weiß, vielleicht käme man bei einer systematischen Untersuchung sämtlicher (!) Erkrankungen mit Hautausschlägen sogar zu dem Ergebnis, dass die Geimpften in Wahrheit genau so stark betroffen sind wie die Ungeimpften? Denn eines muss man sich klar machen: Masernimpfstoffe mussten niemals den Beweis antreten, dass sie die Krankheit tatsächlich verhindern können. Bei der Zulassung eines Impfstoffs wird vielmehr der eher unsichere Antikörperspiegel als Ersatzmessgröße benutzt, systematische Nachkontrollen beim tatsächlichen Massen-Einsatz der Impfstoffe gibt es nicht!
Wie dem auch sei: Es gibt im Zusammenhang mit Masern viele Ungereimtheiten und offene Fragen: Wo kommt das Virus so plötzlich her? Warum stecken sich immer nur Einzelne an, der Großteil der empfänglichen Personen aber nicht? Warum funktionieren, wie Eltern berichten, die offiziell immer wieder angeprangerten "Masernpartys" in Wahrheit gar nicht? Welche Faktoren machen einen Menschen überhaupt empfänglich?
Und wie kommt es, dass Eltern und naturheilkundlich orientierteÄrzte und Heilpraktiker immer wieder von wahren Entwicklungsschüben nach Masern berichten? Wie sieht es mit den Beobachtungen aus, dass nach der natürlich durchgemachten Erkrankung die Gesundheit langfristig stabiler zu sein scheint? (6) Die Experten wissen es nicht, denn diese vielen Einzelbeobachtungen oder kleinen Praxisstudien einzelner Ärzte werden in der Regel nicht ernst genommen und eine systematische und ergebnisoffene Erforschung dieses Phänomens unterbleibt. Gleichfalls unterbleibt auch ein langfristiger gesundheitlicher Vergleich zwischen Geimpften und Ungeimpften, der beweist, dass Geimpfte auf Dauer gesünder sind.
Man hat sich eben darauf festgelegt, das Masernvirus mit Hilfe einer Durchimpfungsrate von 95 % "ausrotten" zu wollen. Dabei ist es völlig unbewiesen, dass dies überhaupt möglich ist! Doch das kümmert die Verantwortlichen nicht: Alle Behördenmitarbeiter haben die Anweisung, jede Äußerung, die dem "Impfgedanken" schaden könnte, zu unterlassen, die Gesundheitsämter in NRW lassen sich inzwischen von den kommunalen Pressestellen abschirmen und auch auf praktizierendeÄrzte wird zunehmend Druck ausgeübt, sich in der Öffentlichkeit ja nicht "falsch" zu äußern.
Damit ist unser medizinisches System jedoch zu einer völligen Kri tiklosigkeit gegenüber den Impfstoffen verurteilt und einem regel rechten Impfdogma ausgeliefert.
Dieses Impfdogma bewirkt unter anderem, dass es keine systematische Untersuchung der Masern-Komplikationsfälle gibt. Es ist davon auszugehen, dass so gut wie alle Patienten vor ihrer stationären Behandlung "nach den Regeln der Kunst" z.B. mit Antibiotika, fieber senkenden Mitteln oder Hustenhemmern behandelt wurden.
Wie sieht es hier nun mit den Nebenwirkungen dieser Medikamente aus? Kann ausgeschlossen werden, dass in Wahrheit sie für einen Großteil der "Masern-Komplikationen" verantwortlich sind? Dies alles wird von den Behörden nicht untersucht. Ich persönlich halte das für einen Skandal ersten Ranges!
Bereits in den 60er Jahren stellte ein mutiger Arzt in einer Klinik in Afrika bei einer Klinikstudie fest, dass die Todesrate seiner kleinen Patienten von 35 % auf 7 % sank, nachdem er die üblicherweise vorsorglich gegebenen Medikamente einfach weggelassen hatte. Seine sensationellen Ergebnisse wurden trotz seiner Bemühungen niemals aufgegriffen und überprüft.(5)
Wir haben es mit einer völlig einseitigen, ausschließlich die angeblichen Gefahren der Masernerkrankung aufbauschenden, den Nutzen der Impfung hochstilisierenden und ihrer Risiken verharmlosenden Forschung und Propaganda zu tun, in die weltweit gigantische Summen fließen, während eine ergebnisoffene Grundlagenforschung bisher unterblieben ist.
Erst kürzlich mussten die Behörden öffentlich zugeben, dass ihnen aufgrund eines völlig zusammengebrochenen Meldesystems das wahre Ausmaß der Impfkomplikationen nicht bekannt ist. (7)
Wie soll dann der impfende Arzt und wie sollen wir Eltern bei einer derart unzureichenden Datenlage eine ausgewogene Nutzen-Risiko-Abwägung durchführen? Jede öffentliche Äußerung über die angebliche Sicherheit von Impfstoffen stellt im Grunde nichts weiter als ein unverbindliches Glaubensbekenntnis dar.
Aufruf
Wir können diese Mängel und das Problem der fehlenden Forschung nicht von heute auf morgen beseitigen. Aber wir können angesichts der aktuellen Versuche, eine Zwangsimpfung gegen Masern ins Spiel zu bringen, heute noch unsere Stimme erheben und der einseitigen Propaganda unsere persönlichen Erfahrungen in Praxis und Alltag entgegenstellen.
Darum ergeht hiermit mein Aufruf an Sie, an naturheilkundlich ori entierte Ärzte, Heilpraktiker und masernerfahrenen Eltern:
- Wie sind Ihre persönlichen Erfahrungen mit Masern in Ihrer Familie und Umgebung?
- Wie hoch ist die Komplikationsrate in Ihrer Praxis (bitte ange ben, wie Sie behandeln)?
- Welche Entwicklungsschübe haben Sie nach Masern beobachtet?
- Was haben Sie bezüglich Masern bisher mit Ärzten erlebt?
Aus den eingehenden Zuschriften werde ich eine Auswahl zusammenstellen und im Internet, im impf-report Newsletter und der impf-report Zeitschrift veröffentlichen. Bitte haben Sie Verständnis, dass ich anonyme Einsendungen dabei nicht berücksichtigen kann. Ich benötige Ihre vollständige Anschrift und Telefonnummer, für den Fall, dass ich Rückfragen habe. Wichtig: Wenn Sie aus bestimmten Gründen möchten, dass Ihr Bericht nur anonym erscheint, geben Sie
dies bitte ausdrücklich an. Ansonsten erscheint Ihr Bericht mit Ihrem Nachnamen, Vornamen und Wohnort.
Ich freue mich schon auf Ihre Zuschriften: Hans U. P. Tolzin, redaktion@impf-report.de
Quellen:
Ärzte Zeitung, 19. Mai 2006
RKI-Ratgeber Infektionskrankheiten - Merkblätter für Ärzte
telef. Anfrage vom 17. Mai 2006 beim Landesinstitut für den öffentlichen Gesundheitsdienst, Münster
Prof. Adolf Gottstein, 1929, "Die Lehre von den Epidemien"
DER MERKURSTAB, Mai/Juni 1992, siehe auch http://www.impf-report.de/jahrgang/2003/34.htm#02
siehe dazu auch Artikel von Dr. Joachim Grätz, raum & zeit137/2005; Dr. Karl-Reinhard Kummer, "Masernverlauf in einer Kinder-arztpraxis", DER MERKURSTAB, Mai/Juni 1992, siehe auchhttp://www.impf-report.de/jahrgang/2003/34.htm#03
Bundesgesundheitsblatt, Dez. 2004
EpiBull 19/2006, 12. Mai 2006
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