Bildung der Schwangeren prägt ihr Gesundheitsverhalten stark

HANNOVER (cben). Bildung und Einkommen entscheiden darüber, inwieweit schwangere Frauen medizinische Unterstützung in der Schwangerschaft annehmen.

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Vor allem Schwangere aus sozial besser gestellten Schichten nutzen Vorsorgeangebote.

Vor allem Schwangere aus sozial besser gestellten Schichten nutzen Vorsorgeangebote.

© Foto: DAK

Das ist das Ergebnis einer Studie der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) zur Versorgung von Schwangeren und jungen Müttern. "Frauen aus sozial besser gestellten Schichten nutzen die kostenlosen Vorsorgeangebote stärker und lassen deutlich mehr selbstzahlungspflichtige Zusatzdiagnostik vornehmen als sozial schwächer gestellte Schwangere", sagte Dr. Elisabeth Siegmund-Schultze, Fachärztin für Gynäkologie und Leiterin der Studie bei der KKH. Gleichzeitig benötigen Frauen aus sozial schwächeren Schichten aber wesentlich häufiger medizinische Behandlungen. So lagen die Krankenhauskosten für Frauen mit einem niedrigen Einkommen während der Schwangerschaft 60 Prozent über denen für Frauen mit einem hohen Einkommen.

In den ersten vier Lebensmonaten verursachten die Babys einkommensschwacher Mütter im Durchschnitt wesentlich höhere Kosten für stationäre Behandlungen sowie für Arzneimittel als die Kinder einkommensstarker Mütter.

86 Prozent der Hochschulabsolventinnen besuchten einen Geburtsvorbereitungskurs, wohingegen nur 40 Prozent der Hauptschülerinnen ohne Ausbildung an einem solchen Kurs teilnahmen.

Siegmund-Schultze: "Auffällig ist auch, dass nur 22 Prozent der Frauen mit Hauptschulabschluss von ihren Partnern zu mindestens einem Arztbesuch begleitet wurden, bei Hochschulabsolventinnen waren es 62 Prozent."

Die Studie basierte auf einer Befragung von 13 000 KKH-versicherten Frauen, die im Jahr 2005 ein Kind geboren haben. Zusätzlich wurden anonymisierte Abrechnungsdaten entbundener Versicherter ausgewertet.

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