Medizintechnik

Erstmals in Leipzig künstliches Herz implantiert

Als Brückenlösung bis ein menschliches Spenderherz gefunden ist, wurde einem Patienten an der Leipziger Uniklinik ein Kunstherz eingesetzt. Abstoßungsreaktionen seien nicht zu befürchten, heißt es.

Veröffentlicht:

Leipzig. Am Herzzentrum Leipzig ist jetzt erstmals einem Patienten eine neue Art eines vollständig künstlichen Herzens implantiert worden. Die Besonderheiten dieses Typs von Kunstherz bestünden darin, dass es die Herzfunktionen durch seine integrierte Sensorik komplett imitiere und durch biokompatible Oberflächen nicht als Fremdkörper erkannt werde, teilte das Herzzentrum Leipzig am Freitag mit.

Das Kunstherz enthalte 14 Sensoren, die unter anderem Druck und Temperatur messen. Dadurch registriere es Belastungen des Körpers wie etwa schnelleres Gehen oder Treppensteigen und passe die Schlagfrequenz an die Bedürfnisse des Körpers eigenständig an. Außerdem seien die mit Blut in Kontakt kommenden Oberflächen mit einer biologischen Membran aus dem Herzbeutel eines Rindes ausgekleidet. Dadurch werde das Herz nicht als Fremdkörper erkannt und nicht abgestoßen.

„Mit diesem neuen Typ von Kunstherz sind wir in der Lage, Herzpatienten aus einer ansonsten aussichtslosen Situation zu helfen“, sagte Prof. Michael Borger, Ärztlicher Direktor und Direktor der Universitätsklinik für Herzchirurgie. „Es ermöglicht uns, Menschen mit schweren, beidseitigen Herzdefekten Zeit zu verschaffen mit dem Ziel, später ein Spenderherz transplantiert bekommen zu können.“

Das neue Kunstherz werde derzeit nicht als dauerhafte Therapie eingesetzt, sondern als Brückenlösung bis zur Transplantation eines Spenderherzens. Durch die Implantation werde die Durchblutung von Lunge, Leber und Nieren verbessert und damit die Gesamtkondition des Patienten stabilisiert. Es sei die 55. Operation dieser Art auf der Welt gewesen. (sve)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

© Springer Medizin Verlag

Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Puren Pharma GmbH & Co. KG, München
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Real-World-Analyse von US-Versorgungsdaten-- Bei Einsatz von Sacubitril/Valsartan ist die Gesamtsterblichkeit signifikant geringer als bei Einsatz von ACEi/ARB.

© Springer Medizin Verlag

ARNI in der Primärtherapie der HFrEF

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

Das muss der Hausarzt von morgen können

Pilotstudie

Nasenduschen bei Schnupfen: Mit dem Neti Pot Antibiotika einsparen?

Datenbankstudie

Schützt der Erholungsschlaf am Wochenende vor Demenz?

Lesetipps
Viele bunte Tabletten liegen auf einem Tisch.

© Rong / stock.adobe.com

Tablette ohne aktiven Wirkstoff

Offenes Placebo könnte Lebensqualität bei Migräne verbessern