Testanrufe belegen: Schnelle Termine für GKV-Patienten

MÜNCHEN (sto). Wer als Patient in einer Hausarztpraxis anruft und über akute Beschwerden klagt, bekommt in der Regel rasch einen Termin, und zwar unabhängig, ob gesetzlich oder privat versichert.

Veröffentlicht:

Das hat jetzt auch ein Marktforschungsunternehmen bestätigt, das im August und September in Ulm und im Alb-Donau-Kreis 150 Praxen verdeckt hatte anrufen lassen.

Die Testanrufer des Unternehmens Pesquisa, die sich nicht als solche zu erkennen gaben, klagten entweder über heftige Kopfschmerzen seit zwei Tagen mit Übelkeit oder über starken Durchfall mit wiederholtem Erbrechen. In 85 Prozent der Fälle wurde den vermeintlichen Patienten, die sich entweder als gesetzlich oder als privat versichert ausgaben, innerhalb der nächsten drei Stunden ein Termin angeboten. "Drängen" mit Hinweis auf die Privatversicherung habe nur in einem einzigen Fall zu einem früheren Termin geführt.

Bei der Terminvergabe habe es insgesamt kaum Unterschiede gegeben, teilte das Marktforschungsunternehmen mit: 72 Prozent der gesetzlich Versicherten sollten sofort in die Praxis kommen, bei den privat Versicherten waren es 68 Prozent. Ein Termin innerhalb von 24 Stunden war bei den geschilderten Beschwerden in 97 Prozent möglich. Auffallend sei, dass Termine bei Praxen im Landkreis noch schneller zu bekommen waren als in der Stadt, teilten die Marktforscher aus Blaustein mit.

Mehr zum Thema

Geplante Abwicklung des ÄZQ zum Jahresende

DEGAM wirbt für Fortsetzung des NVL-Programms

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer