Mehr Ärzte zugelassen, weil Brandenburg schnell altert
Auch 2011 will Brandenburg mit Fördergeldern von bis zu 50 000 Euro Ärzte in unterversorgte Regionen locken.
POTSDAM (ami). Mit Fördermitteln bis zu 50.000 Euro wirbt die KV Brandenburg (KVBB) für die Ansiedlung von Ärzten in unterversorgten Regionen.
"Wir sind froh, gemeinsam mit den Krankenkassen diese Förderung auch 2011 weiterzuführen, um junge Ärzte für eine Tätigkeit in den ländlichen Regionen unseres Landes zu gewinnen", sagte KVBB-Chef Dr. Hans-Joachim Helming im Anschluss an eine Sitzung des gemeinsamen Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen in Brandenburg.
Der Landesausschuss hat bei der Bewertung der Versorgungssituation erstmals die Altersstruktur der Bevölkerung besonders gewichtet. Die Einführung eines speziellen Demografiefaktors hatte laut KVBB unter anderem zur Folge, dass sich zehn Augenärzte und fünf Urologen zusätzlich niederlassen können.
Dies sei zwar noch kein Garant dafür, dass diese Ärzte auch nach Brandenburg kommen, aber "es besteht nunmehr zumindest die Möglichkeit", so Helming.
Die Niederlassungsförderung gibt es bereits seit vier Jahren. Seitdem flossen laut KVBB mehr als 650.000 Euro. Finanzielle Anreize allein reichen nach Helmings Ansicht jedoch nicht aus.
Es gehe auch darum, neue Versorgungsstrukturen zu entwickeln oder die Mengenbegrenzungen bei der Behandlung von Patienten in unterversorgten Regionen zu beseitigen, so der KVBB-Chef.
Die Förderung gibt es nur in den Regionen, für die der Landesausschuss Unterversorgung festgestellt hat. Das sind laut KVBB aktuell elf von 46 Planungsregionen Brandenburgs. Hausärzte fehlen in den Bereichen Guben, Schwedt/Oder, Bad Freienwalde, Finsterwalde, Forst, Jüterbog, Kyritz, Lauchhammer-Schwarzheide, Pritzwalk-Wittstock/Dosse und Spremberg.
In der Arztgruppe Frauenheilkunde ist der Bereich Lauchhammer-Schwarzheide, bei Augenärzten der Bereich Kyritz unterversorgt. Erstaunlicherweise fehlen in dem Flächenland mit schrumpfender und schnell alternder Bevölkerung auch Kinderärzte und zwar in den Bereichen Spremberg, Eisenhüttenstadt und Pritzwalk-Wittstock/Dosse.