Diagnose von psychischen Erkrankungen

US-Kriterien sind keine Orientierung

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) warnt davor, Diagnose-Kriterien für psychische Erkrankungen aufzuweichen. Anlass ist die Neufassung des Diagnostik-Handbuchs für psychische Störungen DSM-5 in den USA.

BPtK-Präsident Professor Rainer Richter kritisiert, dass in dem Handbuch Trauer nach dem Verlust einer nahestehenden Person bereits nach zwei Wochen als Krankheit eingestuft werden kann: "Wer intensiv trauert, erfüllt zwar häufig formal die Kriterien einer Depression, ist aber nicht krank."

Erstmals erfasst das DSM-5 auch Wutausbrüche von Kindern und Jugendlichen: Die Diagnose "Disruptive Mood Dysregulation Disorder" wertet Richter als "hilflosen Versuch", eine US-spezifische Überdiagnostik von bipolaren Störungen bei Kindern in den Griff zu bekommen.

Für Deutschland hat die Veröffentlichung des DSM-5 keine unmittelbaren Auswirkungen, weil die ICD-10 gilt. (dpa)

Mehr zum Thema

Geplante Abwicklung des ÄZQ zum Jahresende

DEGAM wirbt für Fortsetzung des NVL-Programms

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer