Ebola

Deutsche Ärzteverbände rufen zur Hilfe auf

Ärzte, helft in Afrika! Die Bundesärztekammer und mehrere Ärzteverbände richten einen eindringlichen Appell an Kollegen.

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BERLIN. Beim Deutschen Roten Kreuz sind 70 Bewerbungen von Ärzten eingegangen, die für einen Einsatz im Kampf gegen Ebola in Afrika geeignet sind. Gesucht werden weitere Ärzte, die ausreichend Erfahrung und genügend Englischkenntnisse für einen Einsatz und die Ausbildung einheimischer Helfer haben, so das DRK.

Nach einem von der Bundesärztekammer einberufenen Treffen fordern jetzt auch 16 ärztliche Spitzenverbände - darunter die BÄK, der Marburger Bund, die KBV und der Hausärzteverband - Kollegen mit entsprechenden Voraussetzungen auf, sich freiwillig für einen Einsatz in den westafrikanischen Krisengebieten zu melden.

"Die Erfahrungen aus den betroffenen Gebieten zeigen, dass der Mangel an fachkundigen Helfern, an Materialien, aber auch eine unzureichende Vorbereitung und Ausbildung der Helfer die Seuchenbekämpfung vor Ort erschweren", heißt es in einem Papier der Ärzteorganisationen. Im Kampf gegen Ebola seien kurz-, mittel- und langfristig Interventionen dringend nötig, mahnen die Verbände.

Steinmeier räumt Versäumnisse ein

Unterdessen setzt sich auch der Bundestag für weitere Hilfen in den von der Ebola-Epidemie besonders betroffenen Staaten Westafrikas ein. Die Bundesregierung wurde am Freitag vom Parlament aufgefordert, Aufklärungs- und Hygienekampagnen in den betroffenen Staaten zu unterstützen.

Außerdem soll geprüft werden, ob Deutschland die klinische Prüfung eines Impfstoffes gegen Ebola fördern und zusätzliche Transportkapazitäten zur Verfügung stellen kann. Nach Informationen von "Spiegel online" soll die WHO noch in dieser Woche 800 Einheiten eines experimentellen Impfstoffes aus Kanada erhalten.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier räumte in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" Versäumnisse ein. "Wir alle haben Ebola unterschätzt", so der Minister. "Heute wisse wir, dass wir mit jedem Tag, der ohne konsequentes Handeln vergeht, Gefahr laufen, den Kampf gegen Ebola zu verlieren."

Auch SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hatte zuvor gesagt, dass bis auf die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" alle die Ebola-Epidemie unterschätzt hätten.

Mit Spannung werden die Beratungen der Fachleute aus rund 90 Ländern beim World Health Summit über die Epidemie erwartet, die am Sonntag begonnen haben. (fuh, Mitarbeit vdb)

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