Sachsen-Anhalt

25 Jahre Hausärzteverband

Der 25. Hausärztetag Sachsen-Anhalts findet am 28. und 29. November in Wernigerode statt. Einige der Mitstreiter im Verbandsvorstand sind seit der ersten Stunde dabei.

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QUEDLINBURG. Der Hausärzteverband Sachsen-Anhalt setzt auf Tradition: Dr. Gitta Kudela und Andreas Petri sind seit der Gründung des Verbands vor 25 Jahren Vorstandsmitglieder.

Ebenso Dr. Burkhard John, der zugleich Vorstand der KV Sachsen-Anhalt ist. Sie lenkten die Geschicke des Verbandes bereits, als Holger Fischer 1993 seine Hausarztpraxis in Quedlinburg eröffnete.

Überzeugt von dieser Arbeit, stieg auch er schon bald in die Standespolitik ein, war von 2001 bis 2005 Vorsitzender des Verbandes und ist heute dessen 1. Stellvertreter.

Vorreiter bei DMP Diabetes

"Was wir als relativ kleiner Verband erreicht haben, kann sich sehen lassen", sagt Fischer. Zur Erfolgsgeschichte gehört, dass das Land mit dem im Jahr 2000 initiierten Diabetesmodell Vorreiter für das DMP Diabetes war.

Vier Jahre später ging hier der deutschlandweit erste Hausärztevertrag an den Start. "Weil wir unseren Mitgliedern zusätzliche bürokratische Hürden ersparen wollten, haben wir - sehr zum Ärger des Bundeshausärzteverbandes - die KVSA mit ins Boot geholt," sagt Fischer.

Eine entsprechende Klage der Hausärztlichen Vertragsgemeinschaft hatte das Landessozialgericht zwar abgewiesen, zugleich jedoch festgestellt, dass das Vorgehen der KVSA rechtswidrig sei. In der Folge wurde die Managementgesellschaft der KVSA Vertragspartner für Kassen und Landeshausärzteverband.

Das Verhältnis zum Mutterverband wurde dadurch nicht einfacher. 2009 schließlich trat Andreas Petri, damals Hausärztechef in Sachsen-Anhalt, von seinem Posten als zweiter Stellvertreter auf Bundesebene zurück.

"Für uns im Land standen immer die Interessen der Kollegen hier im Vordergrund", meint Fischer. Deshalb auch das Engagement für die Stiftungsprofessuren Allgemeinmedizin an den beiden Universitäten des Landes.

"Mittlerweile gibt es hier zwei reguläre Lehrstühle und in Halle sogar eine Klasse Allgemeinmedizin, in der Studenten vom ersten Studienjahr an mit unseren Belangen vertraut gemacht werden."

MFA gefördert

Sachsen-Anhalt gehörte auch zu den ersten Ländern mit gezielt qualifizierten Medizinischen Fachangestellten zur Entlastung der Hausärzte. 2008 wurde der erste Vertrag zwischen Kassen, KVSA und Hausärzteverband besiegelt.

Zwar hieß die NäPa (nichtärztliche Praxisassistentin) von heute damals noch Mopra (Mobile Praxisassistentin), aus der dann die VERAH (Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis) wurde, doch das Ansinnen ist über die Jahre gleich geblieben. Heute arbeiten in der Hälfte aller Hausarztpraxen Sachsen-Anhalts VERAHs oder eben NäPas. (zie)

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