Notfallversorgung

Integrierte Versorgung als Blaupause

Ein weiteres politisches Eingreifen? Das ist laut VLK-Präsident Weiser nicht notwendig. Die IV gebe genug Spielraum für eine sektorübergreifende Notfallversorgung.

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DÜSSELDORF. Integrierte Notfallambulanzen unter Leitung der KVen? – Das lehnt der Präsident des Verbands der Leitenden Krankenhausärzte in Deutschland e.V. (VLK), Professor Dr. Hans-Fred Weiser, ab. Die Anregungen des Sachverständigenrats, eben solche integrierten Notfallzentren (INZ) zu etablieren, weisen seiner Meinung nach zwar "eindeutig in die richtige Richtung", wie er in einem Video-Podcast auf der Verbandswebsite erklärt, gemeinsame Versorgungskonzepte könnten aber nur dann zielführend und umsetzbar sein, wenn damit im Ernstfall auch eine gemeinsame Verantwortung einher gehe. "Hier," so Weiser weiter, "wird der Ansatz des Sachverständigenrats seinem eigenen Anspruch nicht gerecht."

Dabei hält er ein Eingreifen der Politik bei der Reform für nicht notwendig. Weiser: "Wir haben mit dem Paragraphen 140a des SGB V alle Mittel in der Hand, um integrierte Notfallkonzepte zu entwickeln und umzusetzen." Damit sei bereits ein Rechtsrahmen vorhanden, der es erlaube, "sektorenübergreifende Versorgung wirklich zu leben".

Notwendig sei es allerdings, die ursprüngliche Idee der Anschubfinanzierung wieder aufzugreifen und zukünftige Notfallstrukturen aus Mitteln der vertragsärztlichen wie auch der stationären Versorgung zu finanzieren. Dann könnten die bereits existierenden gemeinsamen Planungsinstitutionen auf Länderebene auch ein angemessen enges Netz an Integrierten Notfallzentren festlegen. Das A und O einer zukünftigen Planung muss laut dem VLK-Präsidenten jedoch die gemeinsame Verantwortung von ärztlichen Kollegen aus dem Krankenhaus- und dem vertragsärztlichen Bereich sein. "Ich bin sicher, dass es mit einer derartig sektorübergreifenden Struktur gelingen würde, die chronisch überlasteten Notfallambulanzen der Krankenhäuser deutlich zu entlasten und die Patienten einer sachgerechten Versorgungsebene zuzuführen", sagt er. (eb)

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