Kommentar

Falsch und ethisch bedenklich

Arndt StrieglerVon Arndt Striegler Veröffentlicht:

Money talks heißt es im englischen Volksmund. Und um's liebe Geld geht es, wenn britische Hausärzte von Gesundheitspolitikern aufgefordert werden, weniger Patienten zur Krebsvorsorge zu schicken.

Neue Untersuchungen haben ergeben, dass es in Zeiten der Wirtschaftskrise offenbar gang und gäbe ist, Zugang zu diagnostischen und präventiven Maßnahmen zu erschweren. In einem Primärarztsystem wie dem britischen ist dabei der Hausarzt die erste Anlaufstelle für spareifrige Gesundheitspolitiker.

Großbritannien hat eine der höchsten Krebsmorbiditätsraten Westeuropas. Es steht zu befürchten, dass ein schlechterer Zugang zu Vorsorgeuntersuchungen diese Situation eher noch verschlimmern wird.

Gesundheitsminister Andrew Lansley hat einmal mehr ein Versprechen gebrochen. Noch im Januar 2011 hatte Lansley den britischen Hausärzten "besseren Zugang zu diagnostischen Maßnahmen" in der Onkologie versprochen.

Den Worten folgten leider keine Taten. Unstrittig ist, dass in wirtschaftlich schweren Zeiten auch das Gesundheitswesen seinen Sparbeitrag leisten muss. An der Krebsvorsorge zu sparen, ist allerdings falsch und ethisch bedenklich.

Lesen Sie dazu auch: Britische Regierung will bei Krebsvorsorge sparen

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