Dresden

Pflegekongress nimmt Polymedikation in den Fokus

Wenn alte Patienten mehr als fünf Medikamente nehmen: Bei jedem neuen Rezept ein Fragezeichen setzen!

Veröffentlicht:

DRESDEN. Mehr als fünf Medikamente gleichzeitig sollte ein Patient nicht einnehmen. Sonst sind die Wechselwirkungen nicht mehr überschaubar. Doch rund ein Viertel der über 65-Jährigen bekommt fünf oder mehr Arzneimittel verordnet.

Darauf verweist die Hausärztin Dr. Franziska Werner im Vorfeld des Interprofessionellen Pflegekongresses, der am 10. und 11. April 2014 von Springer Medizin in Dresden ausgerichtet wird. In Kooperation mit dem Sächsischen Hausärzteverband findet dort eine Veranstaltung zum Thema Multimorbidität und Pharmakotherapie im Alter statt - ein Seminar, das sich an Medizinische Fachangestellte und an das Praxispersonal richtet.

"Die Mitarbeiterinnen sollten so geschult sein, dass jede Rezeptbestellung über ein neues Medikament auf dem Tisch des Arztes landet - mit einem Fragezeichen versehen", so Werner, die im sächsischen Eibenstock ihre Praxis hat. "Auch bei Folgerezepten in kurzen Abständen sollten die Alarmglocken beim Praxispersonal klingeln."

Aufgabe der Praxishelferinnen sei es zudem, die Patienten immer wieder nach der Einnahme von frei verkäuflichen Produkten zu fragen. Und Aufgabe des Arztes sei es, die Medikation regelmäßig daraufhin zu überprüfen, ob ein Medikament weggelassen oder vorübergehend ausgesetzt werden kann.

Auch die Priscus-Liste wird Thema sein - sie enthält Wirkstoffe, auf die im Alter möglichst verzichtet werden sollte. Doch etwa jeder vierte Patient bekommt mindestens eines der potenziell gefährlichen Arzneimittel verschrieben. (an)

Seminare für Medizinische Fachangestellte und Praxispersonal: "Multimorbidität und Pharmakotherapie im Alter" (Freitag 11. April 2014, 14.30 Uhr bis 16.30 Uhr), "Pflegeberatung und Umgang mit Angehörigen" (Freitag 11. April 2014, 17.00 Uhr bis 18.30 Uhr).

Weitere Informationen und Anmeldung: Andrea Tauchert, Tel. 030/82787-5510, andrea.tauchert@springer.com, www.heilberufe-kongresse.de

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperimentelle Studie

Ist Alzheimer durch eine Stammzelltransplantation übertragbar?

Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System