Pflege

Personalmangel ist "Mega-Thema"

Für Hamburgs Gesundheitssenatorin Prüfer-Storcks ist der Fachkräftemangel die zentrale Wachstumsbremse im Gesundheitswesen.

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HAMBURG. Der Personalmangel in den Kliniken und Pflegeheimen ist die größte Bremse im Gesundheitswesen. Das sagte Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) zur Eröffnung des 13. Gesundheitswirtschaftskongresses am vergangenen Mittwoch in Hamburg.

"Wir müssen über das Personal sprechen", sagte die Senatorin. "Die Personalfrage im Gesundheitswesen wird das Mega-Thema der kommenden Legislaturperiode." Zum Teil müssten schon heute Operationen verschoben werden, weil kein Pflegepersonal zur Verfügung stünde. "Das fehlende Personal ist der einzige Faktor, der die Entwicklung des Gesundheitswesens ausbremsen kann – und zwar sowohl aus Sicht der Versorgung als auch aus Sicht der Gesundheitswirtschaft", so Prüfer-Storcks.

Sie forderte, die Pflegenden zukünftig besser zu bezahlen und ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern, "damit die Pfleger bis ins Rentenalter im Beruf bleiben können." Die angestrebten Personaluntergrenzen seien ein erster Schritt auf dem Weg. In Kalifornien und Australien jedenfalls hätten die Personaluntergrenzen dazu geführt, dass sie mehr Menschen für den Pflegeberuf interessierten, hieß es.

Außer dem Pflegenotstand kritisierte Prüfer-Storcks die schleppende Digitalisierung im Gesundheitswesen. "Die Digitalisierung hat in der Gesellschaft eine große Dynamik", sagte die Senatorin. Aber die Struktur des Gesundheitswesens hinke in Sachen Digitalisierung Jahrzehnte hinterher. Mancherorts befinde man sich noch "im Zeitalter des Faxes." Um die elektronische Gesundheitskarte endlich einführen zu können, forderte die Senatorin mehr Engagement der Politik.

Unterdessen boomt die Gesundheitswirtschaft. In Hamburg zum Beispiel arbeite jeder siebte Arbeitnehmer in der Gesundheitsbranche. Mit diesem Wert habe sie den Hafen der Hansestadt überholt. Asklepios und das Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) umrahmen als größtes und drittgrößtes Unternehmen an der Elbe die Firma Airbus, die auf Platz zwei liegt. "Die Branche wächst auch dann, wenn andere kriseln", resümiert Prüfer-Storcks. (cben)

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