Augsburg

Kampf gegen Abschiebung eines Pflegers

Ein Flüchtling aus Afghanistan arbeitet im Klinikum als Krankenpflegehelfer, macht eine Ausbildung zum Krankenpfleger. Nun soll er abgeschoben werden – seine Kollegen wollen das verhindern.

Veröffentlicht:

AUGSBURG. Das Klinikum Augsburg setzt sich für den Mitarbeiter Anwar Khan Safi ein. Der 21-jährige Krankenpflegehelfer aus Afghanistan hatte vor Kurzem vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) einen Abschiebebescheid erhalten.

Klinikmitarbeiter starteten daraufhin zusammen mit Verdi-Vertretern eine Petition. Sie richtet sich an den Petitionsausschuss des Bayerischen Landtags und Abgeordnete des Bundestages. Mit einer Unterschriftensammlung soll eine Ausbildungsduldung erreicht werden, die, so die Hoffnung, Safi das Aufenthaltsrecht und eine Arbeitserlaubnis sichern soll.

Der junge Afghane kam 2014 als Flüchtling nach Deutschland. Er absolvierte an der Akademie für Gesundheitsberufe eine Ausbildung zum Krankenpflegehelfer. Seit August dieses Jahres ist er am Klinikum Augsburg angestellt und hat seit Anfang Oktober die dreijährige Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger begonnen. "Unser Haus würde es sehr bedauern, wenn Herr Anwar Khan Safi diese nicht beenden könnte", sagte Sprecherin Ines Lehmann auf Anfrage der "Ärzte Zeitung".

Beende er die Ausbildung erfolgreich, habe er an der Klinik auch langfristig eine berufliche Perspektive. Pflegepersonal ist dort, wie auch anderswo, sehr gefragt. Erst vor Kurzem demonstrierten Pflegekräfte der Klinik gegen die Arbeitslast durch Personalmangel. Sie machten Safis Fall auch in diesem Kontext zum Thema. Eine Abschiebung lehnten sie wegen der gefährlichen Lage in Afghanistan schon aus humanitären Gründen ab. Zudem sei sie angesichts des dringenden Bedarfs an Pflegern "absurd". (cmb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

DEGAM-Kongress

Sturzrisiko senken oder geriatrische Patienten ans Bett fesseln?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kritische Versorgungslage

Patienten mit Depressionen: Was Hausärzte tun können

Lesetipps
 Dr. Günther Egidi (links) und Dr. Bernardo Mertes (rechts)

© Michaela Illian

Diabetes-Therapie

Der ewige Kampf zwischen Humaninsulinen und Insulinanaloga

eine ältere Dame sitzt einer Ärztin gegenüber.

© Alexander Raths / stock.adobe.com

Umfrage aus Deutschland

Wie Hausärzte mit der Anfrage nach Suizidassistenz umgehen