Pflegeversicherung
Westerfellhaus will Beiträge aus Kapitalerträgen
BERLIN. Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, will die gesetzliche Pflegeversicherung mit deutlich mehr Geld ausstatten und strebt dazu eine Beitragsreform an.
Dabei dürfe es kein Tabu sein, auch auf Kapitaleinkünfte wie Mieten Beiträge zu erheben, sagte er dem "Spiegel". "Es kann nicht sein, dass die Zukunft der Erben wichtiger sein soll als die Zukunft der Pflege", fügte er hinzu.
Westerfellhaus wies auf die "gigantischen Herausforderungen" in der Pflege hin. "Die Menschen befürchten, dass eine gute Betreuung im Pflegefall nicht gesichert ist."
Und die Pflegenden ächzten unter Überforderung. Deshalb "brauchen wir mehr Personal und müssen die Arbeitsbedingungen deutlich verbessern", sagte er dem Nachrichtenmagazin.
"Ohne mehr Geld geht es nicht, wenn wir den Gedanken der Solidarität ernst nehmen." Die Bundesregierung will die Personalnot in der Pflege mit einem Paket für mehr neue Stellen und bessere Arbeitsbedingungen lindern.
Vereinbart wurden Eckpunkte für ein "Sofortprogramm" im Volumen von jährlich rund einer Milliarde Euro, das zum 1. Januar 2019 in Kraft treten soll. Bezahlt werden soll es überwiegend von der gesetzlichen Krankenversicherung. (dpa)