Eigenanteil im Vergleich

Pflege im Heim – wo wie viel zu zahlen ist

Für die Pflege im Heim müssen Bewohner einen Teil der Kosten aus eigener Tasche bezahlen. Dieser Betrag ist je Bundesland sehr unterschiedlich. Wir zeigen in einer Landkarte, wer wo wie viel berappen muss.

Veröffentlicht:
Pflegebedürftige oder die Angehörigen müssen für die Pflege im Heim einen Eigenanteil leisten.

Pflegebedürftige oder die Angehörigen müssen für die Pflege im Heim einen Eigenanteil leisten.

© alephnull / stock.adobe.com (Symbolbild)

BERLIN. Beim Eigenanteil, den Patienten für die Pflege in Heimen zahlen müssen, gibt es weiter erhebliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. Am günstigsten ist es in Thüringen mit durchschnittlich 237,19 Euro im Monat, am teuersten in Berlin mit 872,50 Euro.

In Bayern liegt die Zuzahlung bei im Schnitt 760 Euro pro Monat. Das geht aus einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) auf eine Frage der Linksfraktion im Bundestag hervor.

Im bundesweiten Schnitt betrug dieser je Einrichtung einheitliche Eigenanteil zum Stichtag 1. April 602,13 Euro. Über dem Durchschnitt liegen insgesamt sieben Länder, darunter neun Länder (siehe nachfolgende Grafik).

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Datawrapper Um mit Inhalten aus Datawrapper zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Pflegebedürftige oder die Angehörigen müssen den Eigenanteil leisten, weil die Pflegeversicherung nur einen Teil der Kosten trägt. Selbst zahlen müssen sie daneben auch für die Unterkunft mit Zimmerreinigung und Verpflegung.

Dazu kommen umgelegte Kosten für Investitionen zum Beispiel in Umbauten und Modernisierungen ihres Heims sowie teils für Azubi-Vergütungen.

Pflege als Vollversicherung

Die Linke-Sozialexpertin Sabine Zimmermann forderte: "Gute Pflege muss unabhängig vom Geldbeutel und vom Wohnort für jeden möglich sein."

Nötig seien mehr Pflegekräfte und bessere Leistungen ohne Altersarmut. Die Pflege müsse daher endlich als Vollversicherung ausgestaltet werden, in der alle pflegebedingten Kosten übernommen werden. "So können die Eigenanteile sinken oder ganz entfallen."

Seit 2017 ist der Eigenanteil an den reinen Pflegekosten im Heim zwar einheitlich geregelt, allerdings entfallen 80 Prozent der pflegebedingten Kosten der Einrichtungen auf Personal. Und hier liegt der Unterschied: Die Schlüssel für die Personalausstattung werden je nach Bundesland vertraglich festgelegt.

Wie es in einer grundsätzlichen Erläuterung der Privaten Krankenversicherung heißt, ist eine Vollkraft in Berlin etwa im Schnitt für 3,9 Bewohner mit Pflegegrad 2 zuständig – in Schleswig-Holstein für 5,4 Bewohner. Aber auch das Lohnniveau differiert von Region zu Region. (dpa/eb)

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Nach Koronararterien-Bypass-Operation

Studie: Weniger postoperatives Delir durch kognitives Training

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen