Hessen

Geringer Leidensdruck in Betrieben

Hessens Firmen bietet sich noch viel Potenzial in Sachen BGM.

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NEU-ISENBURG. In hessischen Unternehmen steht mit dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) noch nicht alles zum Besten, auch wenn Fortschritte erzielt wurden.

Das zeigt die Auswertung des Betriebspanels 2012 des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), einer nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit repräsentativen Betriebsbefragung, die der "Ärzte Zeitung" vorliegt.

Jeder vierte Betrieb in Hessen setzte 2012 Maßnahmen zum Schutz oder zur Förderung der Gesundheit ein oder finanzierte sie, wie aus dem IAB-Panel hervorgeht. 2004 waren dies noch lediglich 17 Prozent der Betriebe.

Am häufigsten kamen Mitarbeiterbefragungen zum Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz sowie Krankenstandanalysen mit jeweils rund acht Prozent zum Einsatz. Schulungen und Beratungsangebote sowie innerbetriebliche Aktivitäten - zum Beispiel aktive Pausengestaltung, Betriebssport oder Gesundheitstage - sind nach der Erhebung ebenfalls noch vergleichsweise häufig anzutreffen.

Finanzielle Unterstützungen außerbetrieblicher Angebote oder Kooperationen mit Krankenkassen spielten hingegen kaum eine Rolle.

Die Befragung zeigt laut Arbeitsagentur aber auch, dass die Betriebe durchaus handeln können, wenn die Umstände es erfordern: In Betrieben, die mit zurückgehender Beschäftigung oder anderen Personalproblemen wie Überalterung, einem hohen Krankenstand oder Personalmangel rechnen, fänden sich deutlich häufiger Maßnahmen zum Gesundheitsschutz als im Durchschnitt aller hessischen Betriebe.

Dies lege den Schluss nahe, dass der demografische Faktor allein für die Mehrheit der Betriebe noch keinen ausreichend hohen Stellenwert habe, um deshalb einen präventiven Beitrag zur Verbesserung der Arbeitsfähigkeit ihrer Beschäftigten zu leisten. (maw)

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