Männergesundheit

Prävention nicht mit der Gießkanne

Mehr Schutz vor schweren Leiden durch Check-up-Medizin für Männer? Experten zweifeln.

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BERLIN. Die Präventionskultur hierzulande kränkelt: Heilsversprechen treffen auf geringe Evidenz. Das Ergebnis dieser Entwicklung ist für Männer fatal. Der Präventionsstress verhagele ihnen die Lebensfreude, mahnte Professor Lothar Weißbach von der Stiftung Männergesundheit.

Prävention durch Check-up-Medizin nach dem Gießkannenprinzip sei kein Heilsbringer: Es sei nicht durch Daten zu belegen, dass mehr Darmspiegelungen das Leben der Männer verlängere.

"Werden 1000 Männer mittels Koloskopie untersucht, haben etwa vier Darmkrebs. Einen davon, so die Statistik, entdecken die Ärzte. Drei sterben, ohne dass der Darmkrebs aufgefallen sei", so Weißbach. 228 hätten ein Risiko und müssten überwacht werden. Deren Lebensqualität sei fortan beeinträchtigt.

Gelungene Prävention sieht für Weißbach anders aus. "Nur das Suchen nach individuellen Risikofaktoren bringt etwas." Qualität in der Prävention entstehe durch eine vertrauensvolle Arzt-Patientenbeziehung anstatt durch Reihenuntersuchungen, sagte Weißbach. Ärzte könnten am besten Therapie und Erhalt der Lebensqualität gegeneinander aufwiegen. (mh)

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