DKV-Report

Deutsche bewegen sich immer weniger

Die Menschen in Deutschland bewegen sich zu wenig, sagt ein DKV-Report. Helfen Wearables wie Schrittzähler – und sollten Kassen spezielle Tarife für deren Nutzer anbieten?

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Keine Lust auf Bewegung oder keine Zeit dafür? Die WHO-Richtwerte werdenh von immer weniger Menschen eignehalten.

Keine Lust auf Bewegung oder keine Zeit dafür? Die WHO-Richtwerte werdenh von immer weniger Menschen eignehalten.

© Tracy King/fotoliac.om

BERLIN. Deutschland sitzt sich krank: Nur 45 Prozent der für eine Studie von der Gesellschaft für Konsumforschung befragten knapp 3000 Menschen erreichen den von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Richtwert von 22 Minuten Bewegung am Tag.

2010 hatten noch 60 Prozent der Befragten diese Marke geknackt. Regional betrachtet, bewegen sich die Bewohner Mecklenburg-Vorpommerns am meisten, die in Nordrhein-Westfalen am wenigsten.

11 Stunden sitzen für Büroarbeiter

Rund 7,5 Stunden am Tag verbringen die Menschen hierzulande sitzend. Büroarbeiter – das sind etwa 46 Prozent aller Berufstätigen – kommen im Schnitt auf elf Stunden auf Bürostuhl und heimischer Couch. In dieser Gruppe finden sich besonders viele Akademiker.

Wer mehr als 2500 Euro netto nach Hause trägt, gehört ausweislich der vom privaten Krankenversicherer DKV in Auftrag gegebenen Report "Wie gesund lebt Deutschland 2016?" zu den absoluten Bewegungsmuffeln. Zudem trinken die Gutverdiener am häufigsten Alkohol, gleichen das Manko jedoch durch gute Ernährung und den besseren Umgang mit Stress wieder aus.

Starkes Gefälle zwischen den sozialen Schichten

Das gelingt vor allem Menschen ohne Ausbildung und mit geringem oder gar keinem Arbeitslohn deutlich schlechter. Was die Morbidität, ausgelöst zum Beispiel durch Übergewicht, angehe, gebe es ein starkes soziales Gefälle, sagte Professor Ingo Froböse von der Kölner Sporthochschule und wissenschaftlicher Leiter bei der Vorstellung des Reports am Montag in Berlin.

Elektronische Helfer, die Wearables, die Schritte zählen helfen und weitere Gesundheitsdaten messen, speichern und gegebenenfalls an den Arzt senden, tragen nicht allzuviel zur Lebensstiländerung bei. Rund die Hälfte der Besitzer von Fitnessarmbändern nutzt diese nicht oder nicht mehr. Auch das hat die Befragung ergeben.

Aus Sicht des Versicherers taugten die elektronischen Geräte demnach nicht für die Kalkulation von Versicherungstarifen, sagte DKV-Chef Clemens Muth. Messungenauigkeiten von 30 Prozent sorgten zudem für wenig valide Daten, ergänzte Präventions- und Rehabilitationswissenschaftler Froböse. (af)

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