Fernbehandlung

Medi24 doch nicht völlig kostenlos

Veröffentlicht:

MÜNCHEN. Der Telemed-Anbieter Medi24 rudert zurück: Zum Marktstart seiner telefonischen Arztkonsultation in Deutschland ist – entgegen erster Ankündigung – nun doch nicht jegliche Inanspruchnahme kostenlos. Den Passus „der Service ist ab sofort verfügbar und in der Testphase kostenlos“ hat das zur Allianz-Gruppe gehörende, in der Schweiz beheimatete Unternehmen inzwischen korrigiert und den zweiten Satzteil von seiner Website entfernt.

Auf Anfrage der „Ärzte Zeitung“ ließ eine Unternehmenssprecherin wissen, dass es sich bei der „Erläuterung der Kosten von Medi24 in unserer Pressemeldung um eine etwas verkürzte Darstellung“ gehandelt habe, „die möglicherweise missverständlich war“. Tatsächlich fielen für Anrufer aus Deutschland nur dann keine Kosten an, wenn sie lediglich eine „individuelle Dringlichkeitsevaluierung und anschließende Handlungsempfehlung (Triage) durch einen medizinischen Experten in der Schweiz“ beanspruchen.

Für den Fall jedoch, dass ein Anrufer „im Anschluss einen Rückruf durch einen in Deutschland ansässigen Arzt“ benötigt oder wünscht, „fällt eine Gebühr gemäß GOÄ an“.

Laut Berufsordnung muss eine ärztliche Honorarforderung „angemessen“ sein, darf aber die GOÄ-Sätze auch nicht in unlauterer Weise unterschreiten. Kostenlos behandeln dürfen Ärzte demnach nur Verwandte, Kollegen und deren Angehörige sowie mittellose Patienten. (cw)

Mehr zum Thema

Gastbeitrag zur Patientenakte

ePA: Das Ende der Schweigepflicht?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Nierenkomplikationen

DOAK von Vorteil bei Vorhofflimmern und Niereninsuffizienz

„ÄrzteTag vor Ort“-Podcast

Was können Sie gegen die tägliche Bürokratielast tun, Dr. Bürger?

Lesetipps
Das Maximum in Europa für die Facharztweiterbildung seien fünf Jahre, das Minimum drei Jahre. „Nur so als Überlegung, ob und wo man reduzieren könnte“, sagte Prof. Henrik Herrmann (links), der zusammen mit Dr. Johannes Albert Gehle (rechts) den Vorsitz der Ständigen Konferenz „Ärztliche Weiterbildung“ der Bundesärztekammer innehat.

Beschluss des 128. Ärztetags

Die ärztliche Weiterbildung soll schlanker werden