Asklepios vernetzt seine Ärzte

BERLIN (gvg). Bis Jahresende möchte der Asklepios-Konzern alle 13 000 ärztlichen PC-Arbeitsplätze in 95 Konzernkliniken mit einem Videokonferenzsystem ausstatten. Die Ärzte können sich dann mit Experten in anderen Häusern in Live-Konferenzen austauschen.

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Via Bildschirm kann ein Arzt in Hamburg mit seinem Kollegen in München über einen Befund sprechen.

Via Bildschirm kann ein Arzt in Hamburg mit seinem Kollegen in München über einen Befund sprechen.

© Foto: Asklepios

Das Videokonferenzsystem ist Teil einer umfassenderen Strategie, mit der Asklepios medizinisches Expertenwissen konzernweit zugänglich machen möchte. Das Projekt läuft intern unter dem Projektnamen "OneIT+".

Bei "OneIT", dem Vorläuferprojekt, wurden die unterschiedlichen Informationssysteme der Asklepios-Kliniken auf eine gemeinsame Plattform gebracht, die von Microsoft und Intel entwickelt worden war. Seither können die Ärzte zwischen Klinikinformationssystem, Röntgenbildern und Labordaten hin und her wechseln, ohne ständig neue Programme öffnen oder neue Passwörter eingeben zu müssen.

"OneIT+" macht diese gemeinsame Plattform jetzt auch klinikübergreifend zugänglich: Verabredet sich beispielsweise ein Stationsarzt der einen Klinik mit dem Neurochirurgen einer anderen Klinik, können beide sich dank Videokonferenz nicht nur sehen, sondern haben auch Zugriff auf alle relevanten Befunde des Patienten, um den es geht.

"Egal ob sich der Patient in Hamburg, München oder in einer anderen unserer 95 klinischen Einrichtungen befindet - das medizinische Wissen unserer Ärzte steht jetzt überall dort zur Verfügung, wo es gebraucht wird", betonte Uwe Pöttgen, Leiter des Konzernbereichs IT bei Asklepios.

Zusätzlich zum Videokonferenzsystem etabliert Asklepios auch noch ein konzernweites Wissensmanagement, um Ärzte besser darüber zu informieren, welches Expertenwissen im Konzern vorgehalten wird. So gibt es ein neues Kardiologieportal, das aus dem Krankenhausinformationssystem heraus aufgerufen werden kann. Abrufbar sind aber auch Expertenprofile der in Kardiologie spezialisierten Asklepios-Ärzte.

Diese Expertenprofile werden anhand von Publikationen in nationalen und internationalen Zeitschriften mit Hilfe einer von dem Unternehmen SyynX entwickelten Software automatisch erstellt und aktualisiert. Dadurch weiß der anfragende Arzt genau über die Kompetenzen des Kollegen Bescheid. Hat er den passenden Ansprechpartner, kann er ihn kontaktieren oder sich mit ihm zu einer Videokonferenz verabreden.

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