Anlagen-Kolumne

Einzelhandel lockt mit Renditen

Von Richard Haimann Veröffentlicht:

Es wirkt kurios: Börsennotierte Betreiber von Einkaufszentren steigern Jahr für Jahr Umsatz und Gewinn – und ihre Aktienkurse sinken stetig. Börsianer nennen so etwas eine „negative Diskrepanz“.

Beispiel Deutsche Euroshop: Der Inhaber von 21 Einkaufszentren in Deutschland, Österreich, Polen, Tschechien und Ungarn mit einem Marktwert von 5,1 Milliarden Euro hat im dritten Quartal 2018 ein Umsatzplus von 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, beim Gewinn vor Steuern und Zinsen gar einen Zuwachs von 4,4 Prozent auf 146,5 Millionen Euro vermeldet. Dennoch ist der Börsenkurs seit dem Jahr 2015 um mehr als 30 Prozent gesunken.

Etwa ebenso stark ist in dieser Zeit die Aktie von Unibail-Rodamco-Westfield gefallen. Dabei hat der Pariser Konzern mit seinen 102 Shoppingcentern in Europa und USA im dritten Quartal 1,6 Milliarden Euro Mieteinnahmen verbucht und damit 18,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Ähnlich sieht es bei weiteren Branchenunternehmen wie Klépierre und Simon Property aus.

Die guten Zahlen werden an der Börse ignoriert, weil viele Investoren den stationären Handel abgeschrieben haben. Sie glauben, dass die Verbraucher bald nur noch online einkaufen werden. Die Realität sieht anders aus, wie eine Studie der Schweizer Großbank Credit Suisse zeigt: Danach beträgt der Anteil des Online-Handels am deutschen Einzelhandelsmarkt nur rund 12,5 Prozent; in den USA, Heimat des Internet-Handelsgiganten Amazon, sind es sogar nicht einmal ganz zwölf Prozent.

Die negative Diskrepanz bietet Chancen für Anleger. Denn mit den steigenden Gewinnen und dem Kursverfall der Einkaufscenter-Betreiber sind deren Dividendenrenditen immer weiter gestiegen. Bei Unibail-Rodamco-Westfield sind es momentan mehr als 7,5 Prozent. Das lockt nun wieder Investoren. Im Januar stieg diese Aktie um 17 Prozent.

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