Internet der Dinge

Digitale Zwillinge streben in den Versorgungsalltag

Digital Health wird Ärzten künftig ein engmaschigeres Monitoring erlauben, prognostiziert eine Studie.

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MÜNCHEN. Aus der Digitalisierung ergeben sich völlig neue Nutzungsszenarien und Geschäftsmodelle, die potenziell wirtschaftliches Wachstum und gesellschaftlichen Mehrwert hervorbringen – zum Beispiel im Gesundheitswesen. Als Vehikel dienen der Entwicklung sogenannte digitale Zwillinge, wie es im aktuellen Report "Grenzenlos vernetzt - Smarte Digitalisierung durch IoT, Digital Twins und die Supra-Plattform" des Beratungsunternehmens Deloitte heißt.

Digitale Zwillinge machen das Internet der Dinge (IoT) laut Deloitte noch intelligenter. Diese virtuellen, computergestützten Abbilder eines Produktes, Prozesses oder Dienstes werden laut Studie künftig die reale und die virtuelle Welt noch stärker miteinander verbinden. Noch gebe es den digitalen Zwilling oder Digital Twin vornehmlich in Produktion, Anlagenbau oder bei sogenannten "High Value Assets".

Im Zuge der Digitalisierung fast aller Lebensbereiche würden Digital Twins jedoch auch im Alltagsleben der Verbraucher eine immer größere Rolle spielen, vor allem im Rahmen von Anwendungsszenarien wie Smart Home, Connected Car oder im Gesundheitswesen.

Digital Twins hätten das Potenzial, in vielen Segmenten erheblichen Mehrwert zu schaffen. Sie sorgten für mehr Effizienz, Transparenz und Flexibilität, während sie auf der anderen Seite wirksam Risiken minderten und Qualität sichern könnten. Allerdings bedürfe es einer übergreifenden Plattform sowie einer umfassenden Standardisierung von Datenformaten, um das Potenzial digitaler Zwillinge über Insellösungen und geschlossene Plattformen hinaus gänzlich ausschöpfen zu können.

Vier Dinge braucht der digitale Zwilling laut Studie: Sensoren, Konnektivität, definierte Datenstrukturen sowie ein User Interface, das die relevanten Daten visualisiert. Mit dieser Ausstattung könnten sie im Prinzip überall dort eingesetzt werden, wo vernetzte Objekte vorhanden sind – zum Beispiel in der medizinischen Versorgung. So können Diabetespatienten ihre Blutzuckerwerte über vernetzte Messgeräte bequem speichern, visualisieren, entsprechend handeln und in Echtzeit an den behandelnden Arzt übertragen. Der Digital Twin erlaube so das engmaschigere Monitoring der Patienten, heißt es.

Bis 2020 gibt es, so die Deloitte-Schätzung, voraussichtlich weltweit mindestens 20 Milliarden IoT-Endpunkte, etwa 4,5 Milliarden davon in Europa, die Digital Twins potenziell mit den erforderlichen Daten versorgen, um sie damit zu Bausteinen der intelligenten Digitalisierung machen zu können. (maw)

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