München

Campus Großhadern erhält Radio-Pharmazie-Zentrum

Die auf 15 Jahre angelegte Zusammenarbeit mit einem privaten Anbieter erlaubt auch die Produktion und Entwicklung gängiger und neuer Radiopharmaka sowie deren Zulassung.

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MÜNCHEN. Das Klinikum der Universität München betreibt eine der größten radiopharmazeutischen Einrichtungen bundesweit - bislang allerdings ohne eine eigene Produktionsstätte.

Zusammen mit der Erlanger Firma PET Net GmbH hat das Klinikum deshalb am Campus Großhadern ein eigenes Radio-Pharmazie-Zentrum errichtet und jetzt nach nur 15 Monaten Bauzeit in Betrieb genommen.

Die so zügige Realisierung des Vorhabens mit einem Finanzierungsvolumen von 15 Millionen Euro sei nur im Rahmen einer Public Private Partnership (PPP) möglich gewesen, hieß es bei der Übergabe der neuen Einrichtung.

Neben dem Bau des Labors für Forschung und Produktion beinhaltet die auf 15 Jahre angelegte Zusammenarbeit auch die Produktion und Entwicklung gängiger und neuer Radiopharmaka und deren Zulassung.

Ein entsprechender Vertrag mit dem für die Universität neuen Finanzierungsmodell wurde vor fast genau zwei Jahren unterzeichnet und der Bau jetzt nach 15 Monaten termingerecht fertiggestellt.

Eine vergleichbare Einrichtung in öffentlicher Trägerschaft benötige sieben Jahre, berichtete der Direktor der Klinik für Nuklearmedizin der Uni München, Professor Peter Bartenstein.

Kooperationspartner betreibt weitere Produktionsstätten

Das Erlanger Unternehmen, das 1998 als Spin-off der Universität Erlangen gegründet wurde, betreibt bereits zwei Produktionsstätten nach dem PPP-Prinzip an den Standorten Erlangen und Regensburg.

Das Münchner Projekt sei jedoch das größte und für sein Unternehmen wohl vorerst auch das letzte, erklärte Professor Willi Kalender von PET Net.

Herzstück des Radiopharmazie-Zentrums ist ein Teilchenbeschleuniger, mit dem radioaktive Substanzen für Diagnostik und Therapie hergestellt werden.

Solche schwach radioaktiv markierte Substanzen werden unter anderem in der Onkologie, zur Diagnostik eines Herzinfarktes, bei Erkrankungen des Skelettsystems oder zur Diagnostik von Alzheimer und Parkinson eingesetzt, berichtete Bartenstein.

So sei es mit Hilfe neuer, sehr sensitiver Verfahren inzwischen möglich, eine Alzheimer-Erkrankung durch den Nachweis von Amyloid-Akkumulationen im Gehirn fünf bis zehn Jahre vor dem Auftreten erster Symptome zu diagnostizieren, erklärte Bartenstein. (sto)

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