Grippe

Isolierstation oder Einzelzimmer bei Influenza?

Treffen viele Grippepatienten ein, müssen Kliniken sie von anderen Patienten abschirmen. Einige nutzen dafür Isolierstationen.

Veröffentlicht:

MÜNCHEN. Isolierstationen gelten für manche Kliniken als effiziente Lösung, wenn gleichzeitig viele Patienten mit Virusgrippe behandelt werden müssen. Einige Krankenhäuser in Bayern nutzen diese Möglichkeit in der Grippesaison regelmäßig, umso mehr seit der Grippe-Hochsaison 2017/2018.

„Die medizinische Klinik, die die zentrale internistische Notaufnahme betreibt, widmet während der stärksten Influenzawochen eine internistische Station zur Hauptaufnahmestation für Influenza-Patienten um. In der Kinderklinik ist die Infektionsstation Hauptanlaufpunkt“, ließ etwa Professor Georg Ertl, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Würzburg, auf Anfrage mitteilen.

In der Saison 2017/2018 seien bis zu 35 Patienten zeitgleich auf der Isolierstation behandelt worden. Sobald sich eine Häufung von Fällen abzeichne, würden dort regelmäßig Plätze für Neuaufnahmen freigehalten. Für die beteiligten Klinikmitarbeiter gebe es einige zusätzliche Vorgaben. „Auf der Isolierstation besteht Kittel-, Handschuh- und Mundschutzpflicht bei der Behandlung der Patienten, auch für geimpfte Mitarbeiter“, hieß es dazu vom Universitätsklinikum Würzburg.

Patienten mit gleichem Influenza-Subtyp in Doppelzimmer

Gebe es noch mehr Grippepatienten, würden diese bei Bedarf in Einzelzimmern untergebracht. Seien zwei Patienten am gleichen Influenza-Subtyp erkrankt, könnten sie zudem problemlos zusammen in einem Zimmer einquartiert werden.

„Bei Bedarf kann eine Station zur Isolierstation umgewandelt werden“, informierte Michael Reindl, Pressereferent der Kliniken Nordoberpfalz AG. Die dafür erforderlichen baulichen Voraussetzungen, etwa Schleusen, seien vorhanden. In der letzten Saison sei wegen der hohen Grippefallzahl erfolgreich eine Isolierstation eingerichtet worden.

Zwischen Januar und April 2018 seien insgesamt 700 Patienten stationär behandelt worden. Wie Pressereferent Bernd Siegler vom Klinikum Nürnberg mitteilte, werde auch dort jährlich der Bedarf geprüft und gegebenenfalls ein gesonderter Grippe-Isolierbereich eingerichtet. „In den letzten Jahren hatten wir jedes Jahr an jedem Standort einen“, so Siegler.

Einige Kliniken kommen aber normalerweise ohne Isolierstationen aus, und bringen Grippepatienten bei Bedarf grundsätzlich in Einzelzimmern unter. So handhabten es zuletzt etwa die Universitätskliniken in München und Regensburg, auch in der Saison 2017/2018. (cmb)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Geschäftszahlen 2024

Asklepios meldet Umsatz- und Gewinnwachstum

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Lesetipps
Frühgeborenes Baby schlafend im Inkubator auf der Intensivstation mit angeschlossenen Überwachungskabeln.

© Toshi Photography / stock.adobe.com

Frühgeburt

Frühgeborene: Was bringen Probiotika?

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus