3D-Druck

Hoffnungsträger für Klinik und Forschung

Der 3D-Druck könnte in der Arzneiforschung und in der Klinik Kosten senken, so ein Regenerationsmediziner.

Veröffentlicht:

DUBAI. Mittels körpereigener Zellen und 3D-Drucks könnten dialysepflichtige Patienten in Zukunft profitieren.

Das innovative Druckverfahren könnte helfen, die Nieren zu regenerieren und damit der Gefahr einer Abstoßungsreaktion eines Spenderorgans vorbeugen sowie die zeitaufwändige Suche nach einem Spender überflüssig machen.

Darauf wies Dr. Anthony Atala, Direktor des Wake Forest Institute for Regenerative Medicine, W.H. Boyce Professor und Chair des Department of Urology an der Wake Forest University in North Carolina diese Woche in Dubai auf dem World Government Summit hin.

Wie der forschende Regenerationsmediziner und Träger des Christopher Columbus Foundation Award und des World Technology Award in Health and Medicine vor 3000 Vertretern aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft in Dubai weiter ausführte, beliefen sich die Kosten für die Regeneration der Niere einmalig auf etwa 100.000 US-Dollar.

Derzeit fielen für die Dialyse eines niereninsuffizienten Patienten in den USA jährlich rund 250.000 US-Dollar an.

Knackpunkt bei der Realisierung dieser 3D-Druck gestützten Option ist nach Ansicht von Atala der lang andauernde und teure regulatorische Zulassungsprozess, der signifikante Hindernisse darstellen könne.

So werde es mindestens weitere 15 Jahre dauen bis Patienten Zugang zu dieser Technologie gewährt werde.

Der 3D-Druck könnte auch die Kosten in der Arzneiforschung senken, ist sich Atala sicher. Er verwies darauf, dass nur zehn Prozent aller Wirkstoffe, die den klinischen Prozess durchlaufen, auch in ein Medikament münden - bei Kosten von rund 1,5 Milliarden US-Dollar je getestetes Medikament.

Er verwies auf das 24 Millionen US-Dollar teure Programm "Lab in a Chip", im Rahmen dessen die 3D-Druck-Technologie Zellen von Patienten nutze. Durch das Züchten der Zellen in der regenerativen Medizin könnten Studien dahingehend erleichtert werden zu untersuchen, wie Zellen und Organe von Patienten auf die Wirkstoffe reagieren.

Die regenerative Medizin nutze definierte Prozesse, um sich später auflösende Gerüststrukturen für solche Organe bereitzustellen, die neu gebildet werden sollen.

Das Material wird dabei in einem Inkubationsprozess mit Zellen überzogen und das entstehende künstliche Organ in den Empfänger verpflanzt.

Diese Technik werde bereits von vielen führenden Krankenhäusern weltweit verwendet, so Atala. Bisher würden so bereits Hautzellen regeneriert. Er könne sich deren Einsatz auch im komplexen Bereich Herz und Magen vorstellen. (maw)

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