Datenschutz geht nicht zum Nulltarif

Von Sabine Schiner Veröffentlicht:
© Dustin Lyson / fotolia.com

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Der Ärger bei den Versicherten der BKK Gesundheit ist groß. Da hat die größte deutsche Betriebskrankenkasse angekündigt, acht Euro mehr im Monat zu verlangen, um ihre Mitglieder besser zu betreuen, und dann das: Die Kasse schludert beim Datenschutz und gibt Hilfskräften, die 25 Cent pro Minute am Telefon verdienen, Zugriff auf Namen, Adressen, Bankverbindung und Krankendaten von 1,5 Millionen Versicherten.

Die BKK hatte eine Firma beauftragt, sich um die Hotline zu kümmern und den Service rund um die Uhr zu gewährleisten. "Schöner Service" werden viele nun denken und sich um ihre Daten sorgen. Für die Mitarbeiter der Hotline war es ein Leichtes, Datensätze per Screenshot zu kopieren. Noch ist unklar, welche Tragweite der Datenklau hat und welche Folgen das Leck für die Versicherten haben wird.

Für sie ist es ein Trost, dass die Kasse ihre Fehler zugegeben hat. Doch nun muss aufgedeckt werden, wie es zu dieser Schlamperei kommen konnte und wie man so etwas künftig verhindert. Eine schärfere Gesetzgebung und Bußgelder reichen nicht aus. In einer vernetzten Welt braucht es eine Debatte über Datensicherheit und einen Konsens darüber, was sie uns wert ist: Zum Nulltarif, soviel steht fest, ist sie nicht zu haben.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: BKK-Skandal: Leichtfertigkeit machte den Datenklau erst möglich

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