Klinik

Attrappe kann nicht überwachen

Eine Kamera-Attrappe kann Arbeitnehmer nicht überwachen. Bei ihrer Installation muss ein Betriebsrat deshalb auch nicht um Zustimmung gebeten werden.

Veröffentlicht:

ROSTOCK. Eine Kamera-Attrappe im Außenbereich einer Klinik ist nicht geeignet, die Arbeitnehmer zu überwachen oder zu beeinflussen.

Eine Mitbestimmung des Betriebsrats scheidet daher "offensichtlich" aus, so ein Beschluss des Landesarbeitsgerichts Mecklenburg-Vorpommern.

Die Klinik hatte 2013 die Attrappe einer Videokamera an ihrem Hinterausgang angebracht, ohne den Betriebsrat zu fragen. Im Streit mit der Klinikleitung beantragten die Arbeitnehmervertreter schließlich, eine Einigungsstelle einzurichten.

Das lehnte das LAG ab. Ein Mitbestimmungsrecht scheide "bereits auf den ersten Blick ersichtlich aus". Eine Kamera-Attrappe sei zur Überwachung der Arbeitnehmer offenkundig ungeeignet und greife auch nicht in deren Persönlichkeitsrecht ein.

Auch sei nicht erkennbar, wie die im Außenbereich angebrachte Attrappe das innerbetriebliche Zusammenleben beeinträchtigen könnte. "Durch die Attrappe wird gerade nicht kontrolliert, wann wer das Gebäude durch den betroffenen Zugang betritt oder verlässt". (mwo)

Landesarbeitsgericht Rostock Az.: 3 TaBV 5/14

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen