Arzneimittelsicherheit

AfD interessiert sich für Importhandel

Die Bundestagsfraktion der AfD nimmt den Fall Lunapharm zum Anlass, sich bei der Bundesregierung nach weiteren zweifelhaften Arzneimittel-Importen zu erkundigen.

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Einfuhr mutmaßlich in griechischen Kliniken gestohlener Krebsmedikamente durch den Brandenburger Pharmahändler Lunapharm hat die Debatte um ein Ende der Importförderung neu entfacht. Nicht zum ersten Mal steht der innereuropäische Arbitragehandel in Verdacht, Einfallstor für Arzneimittelfälschungen oder manipulierte Produktchargen in die reguläre Lieferkette zu sein.

Dafür interessiert sich nun auch die AfD-Bundestagsfraktion. In einer aktuellen Anfrage an die Bundesregierung wollen die Abgeordneten unter anderem wissen, welche weiteren Fälle bekannt geworden sind, in denen Medikamente von Händlern ohne Großhandelserlaubnis nach Deutschland eingeführt wurden. Gefragt wird auch, ob die Regierung Sicherheitslücken bei der Import-Überwachung sieht und wenn ja, wie sie sie zu schließen gedenkt.

Mit einer Antwort lässt sich die Bundesregierung üblicherweise zwei bis drei Wochen Zeit. In Berlin liegt das Thema Arzneimittelüberwachung aber ohnehin auf Wiedervorlage.

Dazu dürfte nicht allein der wenig transparente Rückruf nitrosaminbelasteter Valsartane im Juli beigetragen haben, sondern auch das Essener Strafverfahren um einen Apotheker, der Zytostatikazubereitungen in großem Stil gepanscht haben soll sowie die häufig schleppende Aufnahme behördlicher Warnhinweise in die Fachinformation. (cw)

Mehr zum Thema

„Sechsstelliger Schaden“

AOK Nordost meldet „Welle“ gefälschter Rezepte

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Das Maximum in Europa für die Facharztweiterbildung seien fünf Jahre, das Minimum drei Jahre. „Nur so als Überlegung, ob und wo man reduzieren könnte“, sagte Prof. Henrik Herrmann (links), der zusammen mit Dr. Johannes Albert Gehle (rechts) den Vorsitz der Ständigen Konferenz „Ärztliche Weiterbildung“ der Bundesärztekammer innehat.

Beschluss des 128. Ärztetags

Die ärztliche Weiterbildung soll schlanker werden