Importquote

AOK bläst erneut zum Angriff

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Niedrige Arzneikosten helfen, Beitragssätze stabil zu halten.

Niedrige Arzneikosten helfen, Beitragssätze stabil zu halten.

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STUTTGART/BERLIN. Ist die gesetzliche Absatzförderung für Re-Importe sturmreif? Der Skandal um die Einfuhr vermutlich in griechischen Kliniken entwendeter Krebsmedikamente durch den Brandenburger Pharmahändler Lunapharm lässt den Chor derer wieder lauter werden, die eine Abschaffung der Importquote fordern. Die ist in Paragraf 129 Sozialgesetzbuch V sowie im Rahmenvertrag zwischen Kassen und Apothekerschaft fixiert und besagt, dass öffentliche Apotheken fünf Prozent ihres Verordnungsumsatzes mit der Abgabe von Re-Importen zu erzielen haben.

Von jeher ein rotes Tuch sind Re-Importe für die forschenden Pharmafirmen. Seit geraumer Zeit werben aber auch Kassen, Apotheker und Ärzteschaft und selbst das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) dafür, die Importquote zu begraben. So jetzt wiederholt auch die AOK Baden-Württemberg im Verein mit der KV Baden-Württemberg und dem Deutschen Apothekerverband. "Aus einem Instrument zur bescheidenen Ausgabensteuerung" habe sich "längst eine planwirtschaftliche Subventionsgarantie für eine Handvoll Pharma-Reimporteure entwickelt", lässt Dr. Christopher Hermann, Vorstandschef der Landes-AOK verlauten.

Hermann gilt auf Kassenseite als einer der vehementesten Gegner der Importförderung. Deren Sparwirkung sei bescheiden, heißt es. So hätten die gesetzlichen Krankenkassen 2017 über die Importquote lediglich 120 Millionen Euro gespart, während sich die Preisnachlässe aus Rabattverträgen mit Arzneimittelherstellern im selben Zeitraum auf vier Milliarden Euro summierten.

Ausdrücklich nimmt Hermann auch Bezug auf den Fall Lunapharm: "Lange, intransparente und grenzüberschreitende Lieferketten machen Hehlerbanden und Arzneimittelfälschern in der EU das Leben relativ einfach. Ihr Geschäft ist gerade in Deutschland dank der gesetzlichen Quotenförderung besonders lukrativ. (cw)

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