Brandenburg

Attacken auf Ärzte eher eine Seltenheit

In Brandenburg werden Ärzte und Mitarbeiter anderer Gesundheitsberufe selten Opfer von Gewalt. Zumindest gilt das für den Rettungsdienst, den Maßregelvollzug und die stationäre Psychiatrie.

Veröffentlicht:

POTSDAM. Gewalt gegen Ärzte und Mitarbeiter anderer Gesundheitsberufe ist in Brandenburg im Rettungsdienst, im Maßregelvollzug und in der stationären Psychiatrie eher selten. Das geht aus der Antwort der brandenburgischen Landesregierung auf eine Anfrage der AfD-Fraktion hervor.

Insgesamt sieben Angriffe auf Klinikpersonal im Maßregelvollzug verzeichnet die Statistik für die Jahre 2014 bis 2017.

Im Rettungsdienst wurden den Angaben zufolge in den Jahren 2014 bis 2017 insgesamt 88 verbale oder körperliche Angriffe auf Rettungsdienstmitarbeiter erfasst. In der stationären Psychiatrie hat es laut dem brandenburgischen Gesundheitsministerium zwischen 2014 und 2016 jährlich etwa 180 Tätlichkeiten gegen das Personal gegeben.

„Diese Zahl muss man vor dem Hintergrund von insgesamt etwa 40.000 stationären Behandlungsfällen jährlich in der Psychiatrie sehen. Bei weniger als einem halben Prozent aller stationären Behandlungsfälle in der Psychiatrie werden also Tätlichkeiten gegen das Personal registriert“, so das Gesundheitsministerium in seiner Antwort. Es weist darauf hin, dass nicht nach Berufsgruppen unterschieden werden kann.

Aus der Antwort geht auch hervor, dass die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) und die Ärztekammer Brandenburg (ÄKB) Schulungen zum Umgang mit Gewalt anbieten. Die KVBB hat demnach in diesem Jahr bereits eine Fortbildungsveranstaltung zum Thema „Gewalt gegen Ärzte und Praxismitarbeiter“ durchgeführt.

Die ÄKB bereitet laut Gesundheitsministerium in Zusammenarbeit mit der Landespolizei Brandenburg ein entsprechendes Seminar vor. Es soll Ärzten helfen, gefährliche Situationen zu erkennen, zu deeskalieren und sich im Notfall zu verteidigen. (ami)

Mehr zum Thema

Wenige Genehmigungen entzogen

KBV veröffentlicht Qualitätsbericht für 2022

Weit weg von WHO-Zielen

hkk-Daten zeigen laue HPV-Impfquoten

Staatliche Unabhängigkeit in Gefahr?

Diabetesgesellschaft und AWMF besorgt über ÄZQ-Aus

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen