Kongress richtet Fokus auf Perspektiven der Pflege

Im von Philipp Rösler ausgerufenen "Jahr der Pflege" wird der Hauptstadtkongress wieder ein umfassendes Forum für die Pflegeberufe, deren Probleme und Zukunftsperspektiven bieten.

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BERLIN (eb). Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler hat nicht ohne Grund das Jahr 2011 zum "Jahr der Pflege" auserkoren. den Vertretern der Pflegeberufe brennen viele Probleme unter den Nägeln: Welche Perspektiven etwa hat die Sicherung der häuslichen Pflege? Wie geht es weiter mit der Heimversorgung und der klinischen Krankenpflege? Was steht an in Sachen Qualität und bei den Pflegenoten? Stellung beziehen muss die Politik aus Sicht der Berufsvertreter insbesondere zur "Mangelware Pflege".

"Der Patient ist im Zentrum des Interesses der Verantwortlichen im Gesundheitswesen angekommen", sagte Marie-Luise Müller, die Präsidentin des Deutschen Pflegerates im Vorfeld des Hauptstadtkongresses. Allerdings sind ihr die Vorschläge für das Pflegewesen noch zu unkonkret.

Drei Pflegedialoge mit Entscheidungsträgern aus dem Pflegebereich habe Philipp Rösler im "Jahr der Pflege" moderiert. Herausgekommen sei allerdings nur eine Aneinanderreihung der altbekannten Probleme. Lösungsangebote seien bislang Fehlanzeige.

Pflegeberufe haben ein Imageproblem

Klar ist allerdings auch: Die Pflegeberufe haben ein Imageproblem. Die norddeutschen Bundesländer etwa haben deshalb eine Imagekampagne für die Pflegeberufe gestartet: "Wir wollen junge Menschen für Pflegeberufe begeistern", sagte Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan.

Pflegeberufe haben viel zu bieten", sagte so die Ministerin weiter. "Sie sind abwechslungsreich und krisensicher, mit vielfältigen Schwerpunktsetzungen bieten sie Entwicklungsmöglichkeiten über spezielle Fachweiterbildungen bis zum Studium und in Führungspositionen."

Die Kampagne der Länder Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern basiert auf einer repräsentativen Studie, die das Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) der Universität Bremen im Auftrag des Norddeutschen Zentrums zur Weiterentwicklung der Pflege in Kiel (NDZ) in den Jahren 2009 und 2010 erstellt hat.

"Wir brauchen eine Gesundheitspolitik mit Weitsicht"

Erhoben wurden unter anderem die Kriterien der Berufswahlentscheidung Jugendlicher, das Wissen über die Pflegeberufe bei Jugendlichen und ihren Eltern sowie die Zufriedenheit von Pflege-Auszubildenden mit ihrer Berufswahlentscheidung.

Zum diesjährigen Internationalen Tag der Pflegenden am 12. Mai weist der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) auf die vielfach ungenutzten Kompetenzen in der Pflege hin.

"Wir brauchen eine Gesundheitspolitik mit Weitsicht, Augenmaß und Mut zum Umdenken, um die großen Herausforderungen bewältigen zu können. Die Lücken zu schließen erfordert eine tragende Rolle der Pflege im System!" sagt DBfK-Referentin Johanna Knöppell.

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