Diabetischer Fuß

Versorgung in Zentren erspart Amputationen

Sobald erste Zeichen eines Diabetischen Fußsyndroms vorliegen, ist Interdisziplinarität unerlässlich, um Amputationen zu verhindern.

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70 Prozent der jedes Jahr in Deutschland vorgenommenen Amputationen – das sind rund 40.000 – betreffen Diabetiker. Vier Fünftel dieser Eingriffe ließen sich vermeiden, ist Professor Ralf Lobmann, Ärztlicher Direktor der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Geriatrie am Klinikum Stuttgart, überzeugt. Um das zu erreichen, müssen Spezialisten wie Diabetologen und Gefäßchirurgen eng mit Vertretern anderer Gesundheitsberufe wie Podologen, Wundassistenten und Orthopädie-Schuhtechnikern zusammenarbeiten.

Nach den Ergebnissen einer ersten Datenanalyse ist das Konzept durchaus erfolgreich: Von rund 18.500 Patienten mit Diabetischem Fußsyndrom (DFS), die zwischen 2005 und 2012 in zertifizierten Zentren behandelt wurden, mussten nur 3,1 Prozent eine hohe Amputation erdulden, teilte die DGIM vorab zum Kongress mit. Dieser Wert liege deutlich unter der allgemein üblichen Rate von 10 bis 20 Prozent. In 17,5 Prozent der Fälle sei eine Amputation unterhalb des Knöchels notwendig gewesen.

"Die Zahlen machen deutlich, dass durch die Betreuung in spezialisierten Zentren viele Amputationen vermieden werden können", wird Lobmann zitiert, der in Mannheim beim DGIM auch die Veranstaltung "Diabetisches Fußsyndrom" moderierte. Lobmann ist Sprecher der AG Fuß innerhalb der Deutschen Diabetes Gesellschaft, die es sich zum Ziel gesetzt hat, eben solche fächerübergreifenden Versorgungsstrukturen für die Therapie des DFS zu etablieren und zu zertifizieren. (mal)

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