124. Deutscher Ärztetag

Wahl in den BÄK-Vorstand: Drei Kandidaten stellen sich vor

Drei Kandidaten wollen in den Vorstand der Bundesärztekammer aufrücken. Auf dem 124. Deutschen Ärztetag warben sie am Mittwoch um Stimmen für die kommende Briefwahl.

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Berlin. Nachdem Dr. Peter Bobbert dieses Jahr zum Präsidenten der Ärztekammer Berlin gewählt wurde, ist die Position einer/eines weiteren Ärztin/Arztes im Vorstand der Bundesärztekammer (BÄK) vakant geworden. Denn mit der Wahl zum regionalen Kammerpräsidenten ist Bobbert automatisch Mitglied im BÄK-Vorstand. Am Mittwochabend stellten sich die Kandidaten für die Nachfolge des BÄK-Vorstandspostens beim digitalen Deutschen Ärztetag vor.

Die Delegierten können sich zwischen drei Kandidaten entscheiden: Dr. Andreas Botzlar aus Bayern, Dr. Regine Held aus Berlin und Dr. Robin T. Maitra aus Baden-Württemberg. „Die Wahl muss schriftlich erfolgen“, stellte BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt klar. Es gab auch keine Fragerunde beim digitalen Ärztetag, aber es bestehe ja die Möglichkeit, im Nachgang sich mit den Kandidaten bilateral auszutauschen, so Reinhardt.

Das sind die Kandidaten

Der 53-jährige Andreas Botzlar ist seit 2008 Mitglied im Vorstand der Bayerischen Landesärztekammer und dort seit Februar 2018 auch 1. Vizepräsident. Zudem ist er 2. Vorsitzender des Marburger Bund Bundesverbandes und als Oberarzt an der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Murnau tätig. Er will sich vor allem für bessere Arbeitsbedingungen für Ärztinnen und Ärzte einsetzen. Ohne Arbeitszufriedenheit verliere man Ärzte aus dem aktiven Berufsleben, sagte er. „Wir brauchen weniger Druck, aber dafür mehr Zeit fürs Patientengespräch, den kollegialen Austausch und die individuelle Aus- und Fortbildung.“ Ein Gesundheitssystem müsse Gesundheit erzeugen und nicht Erlöse, so seine klare Botschaft.

Dr. Regine Held ist HNO-Ärztin und wie sie selbst sagt, „seit 1991 glücklich niedergelassen“. 21 Jahre lang war sie Vorstandsmitglied der Ärztekammer Berlin, von 2017 bis Ende Juni 2020 sogar Vizepräsidentin. Vergangenen Sommer hatte sie ihr Amt aus persönlichen Gründen niedergelegt. Sie will sich nicht nur für die Interessen der niedergelassenen Fachärzte, sondern auch der Hausärzte einsetzen. „Ich habe einen Riesenrespekt vor Ihrer Arbeit“, sagte sie Richtung Hausärzte. Wichtig ist ihr zudem eine Gleichstellung von Ärztinnen und Ärzten. Sie will sich starkmachen für den Erhalt der ärztlichen Freiberuflichkeit, eine sektorübergreifende Gesundheitsversorgung und dafür, dass sich die Ärzte bei der voranschreitenden Digitalisierung sehr wohl kritisch aber auch konstruktiv einbringen.

Dr. Robin T. Maitra aus Baden-Württemberg liegt vor allem das Thema Klimawandel und dessen gesundheitliche Folgen am Herzen. „Die Zeit drängt“, mahnte der 55-jährige Hausarzt, der in einer Gemeinschaftspraxis in Stuttgart tätig ist. Die Ärzte könnten und müssten „die Schrittmacher“ auf dem Weg zur Erreichung der Pariser Klimaziele sein. „Wir brauchen wieder einen Ausschuss Klima und Gesundheit bei der Bundesärztekammer“, forderte er. Außerdem will er sich dafür einsetzen, dass die Ärzteschaft und die Bundesärztekammer in der Öffentlichkeit sichtbarer werden. Die Ärzte leisteten in der Corona-Pandemie viel. „Wir sind diejenigen, die Pandemie können. Die Bewältigung gesundheitlicher Krisen ist unsere Kernkompetenz“, so Maitra. Aber das werde in der Öffentlichkeit zu wenig wahrgenommen. Gleichzeitig mahnte er, dass es Strategien für mehr Nachwuchs im ländlichen Raum brauche.

Nachwahl fürs Präsidium erst im Herbst

Neben der Position im BÄK-Vorstand ist durch den Tod von BÄK-Vizepräsidentin Dr.Heidrun Gitter auch eine Position im Präsidium nachzubesetzen. „Aus Gründen des Respekts und der Pietät waren wir uns im Vorstand aber schnell darüber einig, dass wir diese Wahl nicht jetzt auf dem digitalen Ärztetag durchführen wollen“, so BÄK-Präsident Reinhardt. Die Nachwahl soll erst im Herbst auf dem weiteren „ordentlichen“ Ärztetag, den die BÄK veranstalten will, erfolgen. (reh)

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