Hoffnung

Achillesferse der Krebszellen gefunden

Die Hemmstoffe eines Enzyms, das die Verpackung der DNA verändert, könnten sich als Krebsmedikamente eignen.

Veröffentlicht:

HEIDELBERG (eb). Wissenschaftler aus Heidelberg haben das Enzym HDAC11 als mögliche Zielstruktur für neue Krebstherapien identifiziert.

Wird es ausgeschaltet, sterben Krebszellen ab. Normalen Zellen schadet eine HDAC11-Blockade nicht. Daher suchen die Forscher nun nach selektiven Wirkstoffen gegen HDAC11.

HDAC-Enzyme (Histon-Deacetylasen) schneiden Acetylgruppen von Histonen ab, die als Spulen fürs Erbgut fungieren. Die An- oder Abwesenheit der Acetylmarkierungen entscheidet darüber, ob das Erbgut abgelesen wird (Journal of Cancer 2012, online 25. Oktober).

Bisher wurden HDAC-Inhibitoren außer bei seltenem Lymphdrüsenkrebs nicht gegen Tumoren angewandt, denn sie blockieren alle HDAC-Enzyme und haben daher teils schwere Nebenwirkungen.

Viele Krebszellen produzieren HDAC11

Das erst kürzlich entdeckte HDAC11 wird von vielen Krebszellen in großer Menge produziert, nicht aber von gesunden Zellen. Als die Forscher die HDAC11-Produktion ausschalteten, erlagen Krebszellen gehäuft der Apoptose, nicht dagegen gesunde Zellen.

Daher vermuten die Forscher, dass eine selektive HDAC11-Blockade nur Krebszellen trifft. Nun suchen sie gemeinsam mit dem Unternehmen Bayer Healthcare nach geeigneten Inhibitoren.

Diese gehören zu den epigenetisch wirksamen Substanzen, beeinflussen also die chemischen Markierungen, die direkt an der DNA oder an Verpackungsproteinen des Erbguts angeheftet werden.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt