Aids-Virus kam von Schimpansen in Kamerun

WASHINGTON (dpa). Vermutet hatten es Aidsforscher schon lange, jetzt gelang endlich auch der Nachweis: Der Aidserreger HIV wurde von wilden Schimpansen in Afrika auf Menschen übertragen.

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Ein internationales Forscherteam sammelte in der Wildnis des zentralafrikanischen Staates Kamerun 446 Kotproben von frei lebenden Schimpansen ("Science" online). Bis zu 35 Prozent der Schimpansen waren infiziert: In ihrem Kot waren Antikörper der Affenvariante des HI-Virus (SIV) nachweisbar.

Die Analyse förderte sogar 34 Proben zu Tage, bei denen die gefundenen SIV-Antikörper der Affen auch mit menschlichen HIV-1- Antigenen reagierten. In zwölf Fällen waren die Testergebnisse der Affen nicht von Kontrolltests an HIV-1-infizierten Menschen zu unterscheiden.

Schon früher vermuteten Forscher, daß die erste HIV-1-Infektion eines Menschen bereits im frühen 20. Jahrhundert durch einen Schimpansen in Kamerun erfolgt sein muß.

Nach den neuen Erkenntnissen sind Kameruns Schimpansen aber nicht die ursprüngliche Quelle des Erregers. Sie selbst hätten sich bei anderen Affenarten im westlichen Zentralafrika mit SIV oder einem Vorläufer dieses Virus infiziert. Damit hat der Aidserreger schon zweimal die Artengrenze übersprungen, zuerst von Affen zu Menschenaffen und später vom Menschenaffen zu Menschen.

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