Welt-MS-Tag

Aktionen in über 60 Ländern

Eine Umfrage zum heutigen Welt-MS-Tag zeigt: Angehörige sind starke Partner beim Umgang mit MS.

Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG. Im Alltag und bei emotionaler Belastung sind Angehörige für Menschen mit Multipler Sklerose (MS) die wichtigsten Bezugspersonen. Gleichzeitig ist für viele Betroffene der Rückhalt durch Freunde, Kollegen und Arbeitgeber unerlässlich.

Sie fürchten jedoch oftmals, ihre Angehörigen zu stark zu belasten. Insgesamt würde mehr Kenntnis über die Erkrankung in der Öffentlichkeit weiterhelfen. Dies bestätigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Skopos im Auftrag des Unternehmens Genzyme, die aus Anlass des heutigen 5. Welt-MS-Tages durchgeführt wurde.

Multiple Sklerose ist eine Erkrankung, die die Lebensqualität von Patienten und ihren Familien beeinträchtigt. Wie wichtig die Rolle der Angehörigen zur Unterstützung von Patienten ist, zeigen die Ergebnisse der vorliegenden Umfrage.

84 Prozent der 200 im März 2013 befragten MS-Patienten gaben an, dass für sie im Alltag die Unterstützung durch Familie und Partner sehr wichtig oder wichtig ist. Darüber hätten 80 Prozent gesagt, dass ihre Angehörigen eine emotionale Stütze für sie seien, teilt Genzyme mit.

65 Prozent der Befragten stellten die Bedeutung des Rückhalts durch Freunde und Kollegen heraus, Die Patienten sagten, dass Angehörige in jeglicher Form für sie da seien, zum Reden und zur Motivation ebenso, wie bei der Erledigung der Hausarbeit, bei handwerklichen Aufgaben oder wenn Einkäufe zu machen sind.

Da Multiple Sklerose je nach Krankheitsverlauf das Seh- und Gehvermögen beeinträchtigt, sind diese Tätigkeiten für viele MS-Patienten nur noch eingeschränkt möglich.

Betroffene wünschen sich Normalität

Mehr als die Hälfte der Befragten sind jedoch nach wie vor berufstätig. 50 Prozent wünschten sich mehr Unterstützung beim Umgang mit MS durch den Arbeitgeber, etwa bei der Gestaltung von Arbeitsabläufen.

Etwa jeder zweite MS-Patient hat das Gefühl, Familie und Partner zu stark zu belasten. 35 Prozent haben sogar das Gefühl, dass ihr Familienleben leidet. 39 Prozent sehen ihre Freundschaften belastet und 42 Prozent geben an, dass sie sich übervorsichtig behandelt fühlen.

Sie wünschen sich im Grunde mehr Normalität im Familienleben und in Freundschaften. Multiple Sklerose kann sich durch unterschiedliche Erscheinungsformen äußern und wird daher auch die Krankheit der "1000 Gesichter" genannt.

Die Symptome verlaufen von Patient zu Patient sehr unterschiedlich und verändern sich im Laufe der Zeit. Vielen Menschen sind diese Zusammenhänge jedoch nicht bekannt. Darauf weisen 72 Prozent der MS-Patienten in der Skopos-Umfrage hin.

Sie finden es wichtig oder sehr wichtig, dass MS in der Öffentlichkeit mehr thematisiert wird. Über 60 Prozent wünschen sich ausführlichere Informationen über Krankheitsverlauf und Symptome.

Ziel des Welt-MS-Tages ist es, mehr Aufmerksamkeit sowie Verständnis für die Erkrankung in der Öffentlichkeit zu erreichen. Der Aktionstag findet in diesem Jahr zum fünften Mal statt.Initiator ist die Multiple Sclerosis International Federation (MSIF).

MS-Selbsthilfe-Organisationen führen in über 60 Ländern Veranstaltungen, Aktionen und Projekte durch und berichten über den Krankheitsverlauf sowie über Therapien und Behandlungsmöglichkeiten. (eb)

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