Aktiv in einer Lungensportgruppe -- davon profitieren COPD-Kranke besonders

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Joggen, Schwimmen, Fahrradfahren, Tanzen - das sind einige der Sportarten, die in Lungensportgruppen betrieben werden. 450 dieser Sportgruppen gibt es inzwischen in Deutschland, doch das ist zu wenig, sagt der Vorsitzende der Deutschen Atemwegsliga Professor Heinrich Worth aus Fürth. 3000 bis 4000 Gruppen, so Worth, seien für eine bundesweite Versorgung wünschenswert.

Für COPD-Patienten sei dabei Lungensport noch wichtiger als für Asthma-Kranke, erinnert Worth. "Regelmäßiges Training bessert ihre Lebensqualität deutlich, auch und gerade deshalb, weil sie dann einfach wieder zum Supermarkt gehen können oder die Treppe raufkommen, um die Nachbarn zu besuchen."

Meist sind die Sportgruppen Teil eines Behinderten- oder Rehabilitations-Sportvereins, der je nach Bundesland Mitglied des jeweiligen Landesbehinderten-Sportverbandes (BSV) sein sollte. Für die Gruppen verantwortlich ist ein Übungsleiter. Er muß über eine entsprechende Lizenz des BSV für Asthmasport oder Lungensport verfügen.

Die Ausbildung und Lizenzvergabe regelt der Deutsche Behinderten-Sportverband. Jede Lungensportgruppe wird von einem Arzt begleitet. Treiben in der Gruppe nur Patienten mit leichten und mittelschweren Krankheiten Sport, reicht es, wenn der Arzt ab und zu bei den Übungsstunden dabei und rufbereit ist. Machen schwerkranke Patienten mit, muß ein Arzt bei den Stunden anwesend sein.

Und so funktioniert die Teilnahme:

Wer mitmachen will, sollte vor Eintritt in die Gruppe vom Facharzt untersucht werden. Danach wird Lungensport mit dem "Antrag auf Förderung von Rehabilitationssport/Funktionstraining" verordnet. Die Untersuchungen sollten alle sechs Monate wiederholt werden - mit jeweils neuer Verordnung.

Mit dem "Antrag auf Förderung von Rehasport" geht der Patient zu seiner Krankenkasse und läßt sich die Maßnahme bestätigen.

Danach nimmt er Kontakt mit dem Leiter der Lungensportgruppe auf und übergibt ihm die Dokumentation der ärztlichen Untersuchungsergebnisse, den Antrag auf Förderung von Rehasport, die ärztliche Verordnung und die Genehmigung der Krankenkasse.

Der Übungsleiter stimmt sich mit dem Arzt ab, der die Gruppe begleitet, und legt ihm den Untersuchungsbefund vor. Gibt der Arzt grünes Licht, kann es mit dem Sport losgehen. (fuh)

Weitere Informationen zu Lungensportgruppen gibt es bei der AG Lungensport in Deutschland e.V, Wormser Straße 81, 55276 Oppenheim, Tel.: 0 61 33 / 20 23; Fax 06133 / 2024 Internet: www.lungensport.org

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