Alkoholkonsum löst Zinkmangel aus

Zinkmangel bedingt wahrscheinlich wichtige molekulare Mechanismen bei alkoholbedingten Lebererkrankungen.

Veröffentlicht:
Alkohol schädigt die Leber und auch den Zinkhaushalt im Körper.

Alkohol schädigt die Leber und auch den Zinkhaushalt im Körper.

© Udo Kroener / fotolia.com

FREIBURG (ner). Viele Zellfunktionen werden von Zink beeinflusst: Es ist Bestandteil vieler Enzyme, regulativ am Hormonhaushalt beteiligt, ebenso an Synthese von DNA, RNA oder von Proteinen und es beeinflusst die zelluläre und humorale Immunität. Dementsprechend deletär wirken sich Zinkstoffwechselstörungen aus.

Zinkmangel sei konsistent bei Patienten mit alkoholbedingten Lebererkrankungen zu beobachten, sagte Dr. Zhanxiang Zhou von der University of Louisville im US-Staat Kentucky bei der IV. Falk Gastro-Conference in Freiburg. Alkoholzufuhr reguliert Zinktransporter-Gene herunter. Chronische Alkoholzufuhr lässt die hepatischen Zinkspiegel sinken. Zugleich akkumulieren Fette, Neutrophile infiltrieren das Organ, Hepatozyten werden zerstört.

Füttere man Versuchstiere mit Zink, ließen sich Alkohol-Effekte wie die induzierte Lipidperoxidation mildern, so Zhou. Die Zinksupplementierung korrigiere auch die Imbalance zwischen Alkoholdehydrogenase und Cytochrom-P450.

Das Spurenelement vermindert die CYP450-Wirkung, verbessert die Alkoholverarbeitung und die Proteinsynthese der Leber. Forschungen haben bestätigt, dass Alkoholgenuss direkt die hepatische Zinkhomöostase beeinflusst und dass inaktivierte Zink-Proteine infolge des Zinkmangels maßgeblich zur Pathogenese der alkoholbedingten Lebererkrankungen beitragen.

Lesen Sie dazu auch: Budesonid und 5-ASA: "Zwei Pfeile im Köcher" Alkoholkonsum löst Zinkmangel aus Adiponectin: Serummarker für Leberfibrose Erfolgreiche UDCA-Therapie bedeutet gute Prognose 50 Jahre Falk Pharma Erster Herbert Falk-Award geht an M. Crohn-Forscher Maligne Zellen schon vor dem Zirrhose-Stadium

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Frühe Nutzenbewertung

G-BA: Geringer Zusatznutzen für Nivolumab bei Ösophaguskrebs

Zentralnervöse und psychiatrische Nebenwirkungen

Promethazin bei Kindern unter sechs Jahren nun kontraindiziert

Kardiovaskuläre, renale und hepatische Komorbiditäten

Therapie der Adipositas – mehr als Gewichtsabnahme

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: FIB-4 1,3: numerische 26%ige Risikoreduktion der 3-Punkt-MACE durch Semaglutid 2,4mg

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [17]

Kardiovaskuläre, renale und hepatische Komorbiditäten

Therapie der Adipositas – mehr als Gewichtsabnahme

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Lesetipps
Die Luftbelastung in Innenräumen mit Reinigungsprodukten betrifft jede Person. Sie beeinflusst unsere Lungenfunktion, und das lebenslang. Diese Gefahr wird unterschätzt. So die Meinung einer Pneumologin aus Italien.

© natali_mis / stock.adobe.com

Verschmutzte Luft

Was Reinigungsmittel in der Lunge anrichten können