Alte Krebskranke im Fokus der Onkologen

MÜNCHEN / JENA (ple). Endlich wird mehr für alte Krebspatienten getan: Studien speziell für solche Patienten sowie Registerstudien und ein geriatrisches Assessment sollen helfen, künftig alte Krebskranke besser zu versorgen.

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Alte Krebspatienten sind derzeit in klinischen Studien unterrepräsentiert. Darauf machen Onkologen und Internisten wie Dr. Christian Buske aus München erneut aufmerksam. Es wird geschätzt, dass etwa ein Fünftel der an Studien teilnehmenden Krebspatienten über 65 Jahre alt sind, nur etwa zehn Prozent über 70 Jahre. Das steht im Widerspruch dazu, dass der Anteil der über 65-Jährigen unter allen Krebskranken über 60 Prozent liegt. Der Anteil der über 70-Jährigen ist mit etwa 50 Prozent etwas geringer (Der Internist online).

Als Gründe dafür, warum Patienten dieser Altersgruppe nicht in Studien aufgenommen werden, werden Komorbiditäten sowie die Angst vor therapiebedingten Toxizitäten genannt. Das soll sich ändern, meint Dr. Ulrich Wedding, der die klinische Forschungsgruppe "Geriatrische Onkologie" der Uni Jena koordiniert. Es gibt bereits einige randomisierte Studien speziell für alte Krebskranke, etwa Studien mit Patienten, die an chronischer lymphatischer Leukämie, Lymphomen oder an soliden Tumoren erkrankt sind.

Zu einer besseren Versorgung sollen Registerstudien beitragen. Darin werde der Nutzen eines geriatrischen Assessments geklärt, so Wedding. Das Assessment - die Beurteilung des Gesundheitsstatus - überprüft etwa Kognition und sozialen Status. Registerstudien bilden die tatsächliche Therapiesituation ab.

Lesen Sie dazu auch das Interview: "Letztlich wird die Lebenserwartung der alten Patienten mit Krebs unterschätzt"

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