Antibiose reduziert Schwere und Dauer von Otitis media

NEU-ISENBURG (eis). Für die Befürworter einer frühen Antibiose bei Kleinkindern mit Otitis media gibt es neue Argumente aus einer US-Studie: Kinder mit Antibiotika-Therapie hatten im Mittel weniger Krankheitstage.

Veröffentlicht:
Auch Analgesie ist bei Otitis media wichtig.

Auch Analgesie ist bei Otitis media wichtig.

© Wollwerth Imagery / fotolia.com

An der Untersuchung nahmen 291 Kinder mit akuter Mittelohrentzündung im Alter von sechs bis 23 Monaten teil (NEJM 2011; 364: 105). Sie wurden nach dem Zufallsprinzip über zehn Tage entweder mit Amoxicillin/Clavulansäure oder Placebo behandelt.

Ergebnis: In der Antibiotika-Gruppe waren die Symptome am zweiten Tag bei 20 Prozent und am siebten Tag bei 67 Prozent dauerhaft verschwunden, mit Placebo war dies bei 14 und 53 Prozent der Fall.

Auch der mittlere Symptomen-Score war in der Antibiotikagruppe deutlich niedriger. Allerdings gab es in der Verumgruppe häufig Durchfall und Windeldermatitis.

In Deutschland wird vor allem zu einer ausreichenden Schmerztherapie bei Otitis media geraten, etwa mit Ibuprofen oder Paracetamol drei- bis viermal am Tag. Nasentropfen werden außerdem empfohlen.

Verdächtig ist es, wenn ein Kind mehr als sechs- bis achtmal im Jahr eine Mittelohrentzündung bekommt. Dann sollte eine HNO-Untersuchung erfolgen oder bei häufigen polytopen Infekten auch ein möglicher Immundefekt abgeklärt werden.

Lesen Sie dazu auch: Ein Kind mit Mittelohrentzündung gehört immer zum Arzt!

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Lesetipps
Junger Mann mit Schmerzen im unteren Rückenbereich.

© anut21ng Stock / stock.adobe.com

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lungenkrebs so früh wie möglich erkennen und damit die Heilungschancen erhöhen helfen soll das neue Früherkennungsprogramm, das der G-BA beschlossen hat.

© Sascha Steinach / ZB / picture alliance

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung